Thema: Ludl?

Ostarrichi > Wörterdiskussionen > Wortbedeutungen

Ludl?
23.11.2006 von

Ludl?
23.11.2006 von System1

Hi Ostarrichianer,

Rein zufällig bin ich auf diese Seite gestoßen, und zwar weil ich (in Google) einen Eintrag für Wien vorfand, der mich stutzig gemacht hat:

Ludl - Idiot, Verrückter
Österreichisch: Ludl
Deutsch: Idiot, Verrückter
Eingereicht von: pfff ( Region:)
Eingereicht am: 2005-08-03 08:33:42
Verwendung: abwertend

Weshalb mich das stutzig macht, erklärt sich von selbst, wenn Ihr mal nachseht, wie ich mit Nachnamen heiße...

Nun ist mir natürlich klar, daß viele Nachnamen alte Bedeutungen haben. Der Name "Ludl" jedoch bedeutet sicherlich nicht das, was hier angeführt ist. Und wenn, dann zumindest nicht in Österreich, und schon gar nicht in Wien. (Ich lebe in Wien und habe Zeit meines Lebens wohl bereits alle Scherze darüber gehört.)

Ich halte es für wahrscheinlicher, daß sich jemand mit diesem Eintrag einen Scherz erlaubt hat. Einen dummen, möchte ich hinzufügen.
Oder kann die Deutung "Ludl=Idiot" jemand bestätigen?

vielen dank und gruß,
marcus

Re: Ludl?
01.12.2006 von doc

Hi Ostarrichianer,

Rein zufällig bin ich auf diese Seite gestoßen, und zwar weil ich (in Google) einen Eintrag für Wien vorfand, der mich stutzig gemacht hat:

Ludl - Idiot, Verrückter
Österreichisch: Ludl
Deutsch: Idiot, Verrückter
Eingereicht von: pfff ( Region:)
Eingereicht am: 2005-08-03 08:33:42
Verwendung: abwertend

Weshalb mich das stutzig macht, erklärt sich von selbst, wenn Ihr mal nachseht, wie ich mit Nachnamen heiße...

Nun ist mir natürlich klar, daß viele Nachnamen alte Bedeutungen haben. Der Name "Ludl" jedoch bedeutet sicherlich nicht das, was hier angeführt ist. Und wenn, dann zumindest nicht in Österreich, und schon gar nicht in Wien. (Ich lebe in Wien und habe Zeit meines Lebens wohl bereits alle Scherze darüber gehört.)

Ich halte es für wahrscheinlicher, daß sich jemand mit diesem Eintrag einen Scherz erlaubt hat. Einen dummen, möchte ich hinzufügen.
Oder kann die Deutung "Ludl=Idiot" jemand bestätigen?

vielen dank und gruß,
marcus


Ich möchte Dich nicht kränken, aber als Kinder haben wir
Organe des äqutorialen Körperbereichs als Ludl oder Luli bezeichnet.

Re: Ludl?
01.12.2006 von HeleneT


Ich möchte Dich nicht kränken, aber als Kinder haben wir
Organe des äqutorialen Körperbereichs als Ludl oder Luli bezeichnet.


Logo. Diese lu, li, ma, ga Laute sind die ersten, sagen wir mal kontrollierbaren Laute aus Kindermund und damit wird dann bezeichnet was wichtig ist: Lulu, Lulli, Gaga, Mama und dann wird man eben verwegen, kann differenzieren zwischen Stehendpinkeln und Hockpinkeln und dann wird oftmals eben Ludl bzw. Lulu oder ähnliches daraus. Im Fortgeschrittenenalter unter verstärktem "Erwachseneneinfluss" bzw. verstehen lernen gibt es dann eben auch das Wischerl, den Pimpf, s'Spatzerl, Spatzi, s'Spalterl & Co.

04.12.2006 von System1

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe aber das Gefühl, sie gehen ein wenig daran vorbei, worum es mir geht:

Die Assoziationen zu den Silben "lu-dl" sind mir bewußt. Ich lebe seit meiner Geburt mit diesem Namen und kenne alle 837 Witze darüber (Zahl geschätzt) - und die meisten haben mit dem Zumpferl zu tun oder damit, was dort rauskommt. Darum geht es mir aber nicht.

Die lautmalerischen Assoziationen eines Namens machen daraus noch lange keinen "offiziellen" Mundart-Ausdruck. Worte wie "Peppiklopfer", "Zniachterl", "Zumpferl", "Haberer", "Gfrast" und so weiter werden tatsächlich in der jeweiligen Bedeutung verwendet - sie sind in die Alltagssprache einer mehr oder weniger großen Bevolkerungsgruppe eingegangen und rechtfertigen deshalb die Eintragung in ein "Wörterbuch".
Das Wort "Ludl" hingegen hat meines Wissens niemals eine derartige "halb-offizielle" Bedeutung besessen (ich bin in Wien-Landstraße aufgewachsen). Lediglich eben eine gewisse klanglich Nähe zu den ersten Silben eines Kleinkindes.

Und selbst wenn ich mich damit irren sollte, so hat das alles doch recht wenig mit "Idiot, Verrückter" zu tun. Oder kann diese Bedeutung jemand belegen!?

10.01.2007 von wuppl

da fällt mir eher dazu ein "bist a mann oder a lulu/ludl"

beides schän gehört, wäre aber eher mit "weichei" zu übersetzen

Ludl
29.10.2007 von Teerbaer

So, jetzt will ich mich hier einmal einbringen.
Den Ausdruck Ludl kenne ich als Ludel. Dies ist ein Teil des hinteren Viertels vom Rind (beim Schwein wäre es in der Nähe der Stelze) und liegt neben dem Wadschinken und zwar ist das das, am Knochen anliegende Fleisch vom sogenannten Gschnatter Anschnitt.

Wobei ich den Ausdruck Ludl auch als Synonym für den Penis kenne.

Einloggen





Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist ein Verzeichnis von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch einige zahlreiche regionale Dialektformen, hier besonders bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache häufig genutzt, finden aber keinen unmittelbaren Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Webseiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprache interessierten Personen.