Thema: zu UND TSCHÜSSS!!!

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zu UND TSCHÜSSS!!!
02.09.2007 von Amalia

zu UND TSCHÜSSS!!!
02.09.2007 von Amalia

Es ist mir bekannt, dass der Gruss tschüs, tschüss, oder wie auch immer geschrieben aus DE stammt, irgendwann von ösi übernommen wurde, aber daraus hat sich in Ösi DIE SPEZIELLE GEBRAUCHSFORM gebildet, wie ich sie hier Eintrug

Es ist mir auch bekannt, dass *tschüss* in österreich ins *vertschüssen * erweitert wurde. Das vertschüssen wurde ja schliesslich und endlich auch aus demselben TSCHÜSS gebildet.


Ich verwende es selber als Grussform seit was weiss ich wievielen Jahren, oft sage ich sogar Tschüsselii
ABER.: davon ist in meinem Eintrag nichts zu lesen, und ich schwöre, ich habe nachträglich nix dort geändert,
so wie es jetzt dasteht, auch mein Kommentar dazu, ist ORIGINAL

In meinem Eintrag wird das österreichische *UND TSCHÜSS*
in Grobes Schimpfen umgewandelt, und nicht in irgendeinen anderen GRUSS


ich meine dezidiert:

UND TSCHÜSS!!! >>>>>>>>>> Übersetzungen

1.Hau ab!!!
2.Geh in Oasch!!!
3.Geh scheissen!!!
4.Hau dich über die Häuser!!!
5.Schleich dich!!!
6.Zieh Leine!!!


oder UND TSCHÜSS!!! ichbezogen >>>>>>übersetzungen

1.Ich haue Ab!!!
2. Mich kannst am arschlecken , ich gehe nun!!!
3. Du gehst mir am Arsch, ich haue ab!!!
4. Rutsch mir den Buckel hinunter, ich gehe!!!

Sorry, wenn nun soviel Grobheiten aufgelistet sind, aber ich weiss nimmer
wie ich anders erklären soll, was gemeint ist.

Ich habe das extra im Kommentar betont und erklärt
und mit Rufzeichen belegt, wie mir scheint umsonst, denn der Einzige, der das gelesen haben dürfte ist brezi,
der auf meinen Eintrag in seinem Kommentar entsprechend reagierte.


Manchmal kommt mir vor *draussen* wird ein SCHLAGWORT gelesen, der Scheuklappenblick aufgesetzt, und sonst nix mehr gesehen, was ich im Kommentar erklärend schreibe, wird *unter den Tisch gekehrt*
Die DRITTE Möglichkeit im Kommentar sollte lediglich Aussagen, dass mir der Gruss in Verbindung mit dem UND auch bekannt ist, ABER darum geht es nicht.


Nachstehendes ( Zitate) betrifft das Grüssen, davon rede ich nicht
und an @meli, ich habe und werde den Gruss immer mit *ss* schreiben, aber deine Schreibweise sei dir vergönnt MEINES, dasjenige, das ich hier eintrug, würde ich sogar mit *sssss* schreiben

TSCHUING! [ von JoDo am 2007-09-01 06:57:27 ]
Hat sich das Wort schon SO eingebürgert

Tschüs: [ von JoDo am 2007-09-01 08:20:39 ]
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie (Weitergeleitet von Tschüss)

[ von meli am 2007-09-01 09:01:07 ]
da irrst du gewaltig...sorry. Tschüs sei nicht Deutsch? Hier in DE verabschiedet man sich vorwiegend mit tschüs. Sogar in Geschäften, wenn ich wo einkaufen war und das Gescchäft wieder verlasse.



Nachstehendes betrifft eine Comedyserie, davon rede ich nicht

Und tschüss! [ von JoDo am 2007-09-01 08:27:48 ]
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Und tschüss! ist eine deutsche Comedyserie, die im Jahre 1994




Das alles ist ja sehr interessant, und das meiste kann ich mir sogar ergoogeln, aber was mich wirklich interessieren würde???

Hat in DE dieses *UND TSCHÜSS* dieselbe Bedeutung wie der *Schwäbische Gruss*, denn das ging aus den Kommentaren leider nicht hervor.
Sagte etwa der Götz: UND TSCHÜSS, und keiner weiss das??

Fragen über Fragen und keine Antworten.

@klaser

du immer mir deinen komischen Anwandlungen, pfft, was verdächtigst mich schon wieder??
mein Kreise schauen net Fernsehn, die male ich immer auf nen Schmierzettel vor mir, wenn ich Nachdenke, aber eigentlich.. so richtige Kreise sind das gar nicht, mehr Kringel oder soo.....Haxxerl... und Manderl. aber fernsehgucken tun die auch net


Tschü mit ü und tschau mit au...............

Der "kleine" Unterschied
02.09.2007 von JoDo

In einer mail versuchte mir ein Forumsteilnehmer aus BW verständlich zu machen, dass dort "tschüs(s), vertschüssen" ausgesprochen amikal verwendet wird, und Beleidigungen anders ausgedrückt werden.

Darauf antwortete ich: (01 Sep 2007 11:14)

• Die Geschichte mit dem "tschüs(s)" beginnt jetzt erst interessant zu werden, ich höre es bei uns mindestens! mit 3 S ausgesprochen, und manchmal - natürlich nur manchmal - hat es den Unterton einer Ohrfeige. Eine interessante Geschichte ...

Nur dass´D as weißt.
JoDo

jodo, wer hört das mit 3sss, du nun?
02.09.2007 von Amalia

@ jodo

In einer mail versuchte mir ein Forumsteilnehmer aus BW verständlich zu machen, dass dort "tschüs(s), vertschüssen" ausgesprochen amikal verwendet wird, und Beleidigungen anders ausgedrückt werden.

verstehe ich richtig, dass damit gemeint ist, dass das tschüss, vertschüssen in DE immer im (grosszüglich ausgelegt) freundlichen Sinne gemeint ist?

wenn nicht, bitte um weitere Aufklärung

Ein Versuch meinerseits das Ganze nochmal zu erklären folgt

ich finde den Eintrag nun net unbedingt lebenwichtig, aber es interessiert mich halt


Nachfolgendes.. ist übrigens ein *launiger Gruss* und ich erkläre es deswegen, damit sich net wer auf die Zehen gestiegen fühlt

Tschü mit ü und tschau mit au...............

Wer weiss was konkretes??
02.09.2007 von Amalia

HIMMELHERRGOTTKTREIZTEIFEEINENOAMOI!!

Bin ich zu blödeeeeeeeee, auszudrücken, was ich wissen will?oder will
mich [fast] keiner verstehen?


1.
Stellungnahme???ich geb hier keine Stellungnahme ab, ich bin nicht
bei einem Verhör,
ich habe lediglich mit diesem Treath auf möglichst humorvolle Art zu
einem endgültigen Ergebnis kommen wollen

Hat in DE dieses *UND TSCHÜSS* dieselbe Bedeutung wie der *Schwäbische Gruss*, denn das ging aus den Kommentaren leider nicht hervor.
Sagte etwa der Götz: UND TSCHÜSS, und keiner weiss das??



2.
ich will auch gar nit darüber diskutieren, wie der liebenswerte Gruss
*tschüss*in diversen
Regionen geschrieben oder verbogen wird ( cü, tschü usw) auch auf die
Gefahr hin, dass ich mich wiederhole DARUM GEHT ES HIER NICHT,
das passt zu den Einträgen 358 und 6734
(mein Eintrag ist kein GRUSS, sondern ein SYNONYM für GROBHEITEN)

3.
ich ändere nix, nehme keinem was weg, die Originalkommentare
stehen nach wie vor so beim Worteintrag, wie sie seit eh und jeh waren,
deswegen kann es kein schiefes Bild geben, ich habe lediglich in
*Zitatform* Segemente der Kommentare, die den Gruss betreffen
herüberzitiert, nur um hervorzuheben, dass es bei meinem Eintrag nicht
um den GRUSS geht
Sy, das musste ich nun loswerden, ich lass mir nicht (öffentlich)unterschwellig unterstellen, dass ich EINTRÄGE ändere, hier werde nämlich ich zur Mimose, und bin gezwungen zu reagieren

[u:zem08nl5]für alle, die es nicht wissen (Sy- heisst sorry][/u:zem08nl5]

4.
Ich würde auch, wenn ich könnte, niemandes *EINTRÄGE oder
KOMMENTARE ändern, wenn es die Möglichkeite gibt denjenigen zu
erreichen, weil ich es genausowenig dulden würde, wenn jemand an
meinen *EINTRÄGEN* (wo auch immer) herumbastelt. Dort, wo mein
Name draufsteht, hat das drinzustehen was ich reinschreibe, und nicht,
was ein anderer gern drinstehen hätte (Ausnahmen bestätigen auch hier
die Regel, aber das würde zu weit führen, wenn ich das nun auch
erklären müsste)

5.
Aufregung?? welche Aufregung, bis dato war es für mich keine, (siehe
Punkt 1) aber bald wird es eine. Nämlich dann, wenn es gar nicht mehr
um den ursprünglichen Eintrag geht, sondern um Läusesucherei, und
weil einem jeder kleine Furz, der einem rausrutscht von allen Seiten
begutachtet und untersucht wird, und man dann ne Möglichkeit findet,
diesen Furz ins Gegenteil umzuinterpretieren.
Und vor allem dann, wenn ich das Gefühl bekomme, mich für einen Eintrag samt dazugehörigem Brumburium, (das mit meinem EINTRAG gar nix zu tun hat[siehe 358 und 6734, dort wird das Grüssen behandelt ]) verantworten zu müssen, und 5 stunden überlegen muss, wie ich es schreibe, damit sich nicht wieder wer auf den Schlips getreten fühlt, anstatt, wie ich heute vorhatte, ein Stadtfest mit Freunden zu besuchen.
Sy, aber da rutscht mir mein Humor genauso in den Keller, wo einige ihn vergraben haben.

6.
Zum Kern der Sache, den ich noch immer nicht gefunden habe.
Vielleicht, weil ich mich dem allgemeinen Trend, alles möglichst *nett* zu formulieren angeschlossen habe ? Manchmal hilft echt nur Klartext.
Ich mach das eben mal mit dem Beispiel einer Begebenheit im Alltag, und nehme die etwas härtere Aussprache von Preussen zum Vergleich.

Beispiel
Ein angeheiterter Preusse stößt bei einem Zeltfest in Österreich auf eine herumstehende Gruppe angeheiterter Österreicher und mischt sich in Gespräche ein, die ihn nichts angehen.
Nach einem etwas heftig ausfallenden Disput, sagt einer aus der Gruppe sehr aufgebracht: UND TSCHÜSSS!!!!
FRAGE??
Was hört der Preusse??
Hört der Preusse, weil er harte Aussprache gewohnt ist, einen harsch ausgesprochen Gruss, der beinhaltet, dass er sich entfernen möge.
oder hört der Preusse: Geh scheissen??

Bitte nur Zweckdienliche Hinweise

Titel: jodo, wer hört das mit 3sss, du nun?
02.09.2007 von JoDo

JaJa, das war von mir, noch bevor Du auch sowas geschrieben hast!

Ich höre das so.

Geht das okay?

Deinen nachfolgenden Sermon muß ich erst lesen, tschuldige, wahrscheinlich kann ich dazu nicht viel adäquates beisteuern, aber wenn, dann demnächst ...

VlG
JoDo

Aha!
02.09.2007 von JoDo

Warum Du Dich so echauffierst werde ich nicht ergründen können, weil das Auseinanderdividieren vom "tschü..." allein und vom "UND tsch..." bringt nix, weils ja den gleichen Ursprung hat und - möglicherweise - (da kenne ich einfach die Usancen weiter westlich nicht gut genug und kann daher nicht so gut helfen) hüben nur anders wie drüben verstanden wird.

Wenn ich meine Informationen richtig verstanden habe, dann ist das "und tschüss" in der Bundesrepublik kein Tritt in den Hintern, sondern einfach so gesagt.

Der von Dir zitierte Preuße würde sich nach so einer direkten Aufforderung vielleicht erst so richtig wohlzufühlen beginnen ... ? Wer weiß? Wieviele Freundschaften haben erst NACH einer handfesten Auseinandersetzung begonnen ...

Gut, ich schweife ab.

Für mich jedenfalls bleibt festzuhalten:

• Es gibt einen Ausdruck, der ganz offensichtlich zu uns gekommen ist, ABER sich im hiesigen Gebrauch von dem im Ursprungsland entfernt hat.

Auch neu für mich, das habe ich vorher nicht gewußt, da sieht man, wofür so Diskussionen gut sein können.

VlG
JoDo

03.09.2007 von klaser

Liebe Leute, ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es mir nicht gefällt, wenn hiesige Ausdrucksweisen durch von mir als fremd empfundene verdrängt werden. (Und die Amy ein bisserl pflanzen.) Dazu gehört auch "und tschüss", das ich als nordisch-kaltschneuzig und überhaupt nicht österreichisch erlebe. Ganz analog zu verarschen. Bei dem Wort ist es mir wurscht, ob es sich schon eingebürgert hat (sogar der Brezi verwendet es), es ist grauslich.
Genauso vertrottelt fährt es mir ein, dass neuerdings öfter 'ne zu hören ist - ich hab 'ne Idee und so. Do kriag i an Zuan!

03.10.2007 von wuppl

immerhin ist auch der wiener nicht immer komplett harsch und fordert zum unmissverständlichen entfernen auf ("geh scheißen!"=Imparativ), sondern formuliert dies abgestufter, je nach Ärgernisgrad

gehst bitte a bissl sch****? (=lass mich in Ruhe[frotzelnd/liebevoll))
wüst net a bissl sch**** gehen? (=lass mich in Ruhe [entnervt])
geh sch****! (=schleich Dich [liebevoll/Frotzelnd, aber auch kurz vor dem Zornausbruch])

UND TSCHÜSSS! (ja, mit 3 s) kenn ich auch nur als unmissverständliches "heb er sinnlose Person sich hinweg"

greetz

Re: Hallo Amalia !
03.10.2007 von 1xEUROPA

Wenn man alle Meinungen , die ich erfuhr auf einen Nenner bringe, dann verhält es sich so : bei jüngeren und aus Kreisen denen man nicht gerne zugehören möchte (zumindest ich) findet man eher deine gegebene Übersetzung..also derb ( ein Zitat war gar wortwörtlich Hau ab ! ) aaaber, es verhält sich auch so und das in der Mehrheit, das es deutlich milder übersetzt wird. ( Zitate.. Aus, das Thema ist beendet..........es bedarf keiner weiteren Worte................ Ende der Diskussion..................

Also, ich als Norddeutscher älteren Semesters würde das auch eher als milde Nachricht empfangen und nicht als derb verstehen, wobei das aber auch bei der Übersetzung "Hau ab" so ist, speziell dann, wenn man das mit dieser Verabschiedung selbst tut (also nach dem Motto: "Laßt mich mit dem Sch.. in Ruhe - ich hau jetzt ab").

adjüß und fall net uff de Scnhüß ! = Urform von BaBa und foi net ....Und tschüs und falle nicht auf die Schnauze.....brrrrrr...klingt das übel die deutsche Übersetzung der norddeutschen Ursprungsvariante !

Na, die Ursprungsvariante oben ist wohl eher als Kölsch einzuorden - und nicht als norddeutsch.

Grüße vom Hamburger aus Wien
Werner

Re: Hallo Amalia !
03.10.2007 von System1

Also, ich als Norddeutscher älteren Semesters würde das auch eher als milde Nachricht empfangen und nicht als derb verstehen, wobei das aber auch bei der Übersetzung "Hau ab" so ist, speziell dann, wenn man das mit dieser Verabschiedung selbst tut (also nach dem Motto: "Laßt mich mit dem Sch.. in Ruhe - ich hau jetzt ab").

Ich bin aus Bayern, und ich würde "und tschüss" wie die Österreicher normalerweise auch nicht als freundlich gemeint auffassen. Aber wie schon geschrieben wurde, kommt es auf die Situation und den Tonfall an, und auch darauf, wer es sagt. Wenn ich weiß, dass derjenige aus dem Norden ist und sich immer mit "tschüss" verabschiedet und die Situation entspannt und der Tonfall freundlich ist, dann würde ich "und tschüss" als mild gemeint auffassen. In einer angespannten Situation und in einem scharfen Tonfall gesagt, würde ich es auf jeden Fall nicht als freundlich gemeint auffassen. Und wenn jemand aus Bayern, der sich sonst nie mit "tschüss" verabschiedet "und tschüss" sagt, dann weiß ich allgemein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Da spielt halt der Gebrauch eines ansonsten nicht oder seltener gebrauchten Wortes mit eine Rolle. Allerdings wirkt "tschüss" ohne das "und" allgemein freundlicher als mit "und". Und ich denke nicht, dass die jüngeren Leute, die "tschüss" als normalen, täglichen, neutral bis freundlichen Abschiedsgruß auch im Süden hernehmen, sich besondere Gedanken über die Verwendungsweise machen.

Und natürlich spielt der Ablauf auch eine Rolle. Es ist etwas anderes, wenn man selbst geht und verabschiedet sich, und der Zurückbleibende daraufhin antwortet. Oder ob jemand einen sozusagen im Voraus verabschiedet, weil er will, dass man geht. Aber das ist dann nicht mehr auf "tschüss" eingeengt.

Solche Feinheiten kann man nicht einfach schriftlich widergeben. Ein ähnlicher (wenn auch nicht gleich gelagerter) Fall mit Feinheiten ist "super!" vs. "na super...". Die Situation, der Tonfall, und das oberflächlich unscheinbare "na" (wie vorher das "und") verkehren die Aussage schier ins Gegenteil. Bei "super!" freut man sich zum Beispiel, dass etwas geklappt hat, bei "na super..." ist man zum Beispiel verärgert, weil etwas nicht geklappt hat.

Allgemein meine ich, dass man zusätzlich zur Übersetzung die Stilebene, die Verwendungsweise, u. a. zu Wörtern, Ausdrücken und Redewendungen angeben sollte, wenn es zur Klarstellung notwendig ist, denn dieses Drumherum ist das, was man nicht aus den reinen Bedeutungsangaben ersehen kann.

13.10.2007 von Brezi

Wenn euch diese Art der Polemik Spaß macht, dann will ich keiner sein, der sie euch mies macht. Gestattet mir nur die persönliche, aber mir schon länger auf der Zunge brennende Anmerkung: ursprünglich stand hier, dass ich diese Art des Philosophierens auf einer Webseite wie dieser für nicht angebracht halte. Das muss ich widerrufen. Hier kam doch einiges an interessanten Standpunkten auf den Tisch und sogar eine Prise Humor, die ich im Nachhinein nicht missen will. Allein: ich prophezeie euch jetzt schon, dass sich so auch nach dreifacher Überlastung der Festplatten dieses Servers keine eindeutige Antwort gefunden werden wird. Ich fordere daher die Schaffung eines eigenen Forums, das etwa überschrieben sein könnte: "Praktische Anwendung Valentin'scher Argumentationsmuster unter besonderer Berücksichtigung unfreiwilliger Komik". Stellt euch in diesem Kontext einmal vor, der Teilchen-Welle-Dualismus beim Licht würde derart diskutiert (ursprünglich habe ich -wegen Karl Valentin - die Szene in Bayern angesiedelt, aber da ich den dortigen Dialekt viel schlechter kann als meinen eigenen und man allzu menschliche Züge seiner Mitmenschen nicht auf eine fremde Ethnie projizieren soll, spielt der folgende Sketch nun mitten in meiner Heimatstadt):

Das Innere eines Wiener Beisls. An einem Holztisch sitzen zwei Männer. Der Tisch ist vollgeräumt mit allerlei Utensilien, die den philosophischen Charakter des folgenden Zwiegesprächs unterstreichen: Bücher, Atommodelle, ein Miniaturlaser mit allerlei optischem Zusatzgerät wie Linsen, Polarisationsfilter, Photozellen sowie ein Vielfachmessinstrument, Biertazerln, und -krügel, davon je zwei noch zur Hälfte voll


WIENER 1: A geh! Wöön soin des sei? Kugerln san's! Warum däd ma sunst Fottonen sog'n, genau wia Ölegdronan, Brottonan, Neitronen ...

WIENER 2: fällt ihm ins Wort Jo wos is'n leicht dees fiara Bleedsinn?Die Ölegdronan und kane Wööön??? Do lochn jo de Hendln! Wos warat
'n fia di nocha-r a Oawittaal [1], du Hirnederl? Sowos is nur ois Stehwelle zan fuaschtöön, oda kennst du füleicht Stehteilchen, du Idiot, du diplomiada?

WIENER 1: Gloa kenn i Stehteilchen! Des san soiche, wos in dein Hirn fias Kommuniziern doo waradn, nur dass s' bei dir hoid bermanent in an unoblässign Dauerstau stühsteh [3] dan, wia PKW auf an nordrheinwestfälischn Autobaungreiz aun an Pfingststmontog um siwane auf d' Nocht, gö du Fuasitzender des Dochvernbaundes olla Hirnamputiadn, du damischa!.

OSNABRÜCKER PHYSIKER: betritt die Bühne Aber meine Herren! Denken Sie doch daran, dass in dieser Frage schon seit Ewichkeiten ein Dualismus zwischen beiden Grenzannahm' als gesichert gilt, der beide Grenzmodelle auf das Eleganteste ver-eint [2] und von der gesamten Fachwelt anerkannt wird!

Kurze, aber unheilschwangere Pause, in der man die Stille förmlich bedrohlich Knistern zu hören vermeint

WIENER 1 und WIENER 2: Wos wüst? Nur wäu du do auf amoi autaunzt kummst, soin mia unsa friedliche und befruchtende Diskussion zweng so an depperten Dualißmus aufge'm? Schau, dass d' weidakummst, du aufblosarna Biffge, sunst drah ma da dei Krognweidn auf nui! A so a ausgschammta Daherkömmling, mittn bei uns. De hättn seinerzeit schtott da Maginot-Linie die Benrath-Linie ois befestigtn Schutzwoi ausbaun soin und ned nur am Papier daherzeichna. Daun hätt ma si so maunkes daschpooad. Jo. Gfrastsackl, unnedigs... widmen sich beide wieder ihren Diskussionsutensilien

OSNABRÜCKER PHYSIKER: kann seine Haut in letzter Sekunde retten, indem er durch ein vom Bühnenbildner gar nicht vorgesehenes Loch entkommt.

CHOR DER UNSICHTBAREN GEISTER (freundliche Leihgabe aus dem Freischütz): Und tschüss!

[1] Hochdeutsch: Orbital. Der Orbitalbegriff hat schon im vorigen Jahrhundert die Vorstellung, dass Elektronen auf diskreten Bahnen um den Atomkern kreisen, verdrängt. Wäre das Bahnmodell Realität, würde es unendlich viele Arten von Atomen geben und keine zwei im ganzen Universum wären genau gleich. Vielmehr muss man den Elektronen neben dem Teilchen- auch Wellencharakter zuerkennen, was zur Folge hat, dass sie sich nur auf wenige bestimmte Arten um den Atomkern bewegen können, sonst würde ihre Bewegungsenergie als Strahlung "verpuffen". Ähnlich den eindimensionalen Stehwellen einer schwingenden Saite oder eines verlustfrei "gematchten" Antennenstrahlers kann man sie sich als verschieden aussehende 3D-Gebilde vorstellen und damit (unter Zuhilfenahme des Pauli-Prinzips) sogar erklären, warum ein Wassermolekül H-O-H keine gestreckte, sondern eine gewinkelte Form hat. Mehr darüber müsst ihr euch bitte ergoogeln, mehr als was ich aus dem Stegreif noch kann, schreibe ich hier an Weiterführendem aus Prinzip nicht hinein.

[2] Der Bindestrich soll andeuten, dass die Nordlichter zwischen 2 zusammenstoßenden Vokalen eine deutlichere Pause lassen als Oberdeutsch Sprechende: Thee---ater. > Weiterführende Literatur: http://de.wikipedia.org/wiki/Stimmloser_glottaler_... bzw. unter englisch "glottal stop" nachschauen.

[3] Man beachte: es würde genügen zu sagen: sich in einem Dauerstau befinden. Aber zornige Wiener pflegen den Polypleonasmus (und haben ihn wahrscheinlich auch erfunden): permanent + unablässig + Dauer- bzw. (sogar ein Stabreim!) Stau still stehen.

13.10.2007 von Brezi

Und was lern ich als Beitragsschreiber
selbst aus dieser G'schicht?
Bevor du nicht zu End' gedacht,
da drück "Absenden" nicht!
Es wäre für mein Image besser
zweifellos gewesen.
hätt nicht ein halbes Dutzend schon
die Draft-Version gelesen.

Da sitz ich nun, ich armer(?), blöder Tor,
und halt' mir diesen schweren Fehler vor.
Zu Recht! Es wär' doch richtiger gewesen,
das Ganze vor dem Absenden zu lesen,
so hätt' an dem erst werdenden Produkt,
nicht manch schockierter Leser sich verschluckt.

Doch da ich unverbesserlich,
so wächst sie und besteht sie
auch weiter, diese Eigenschaft
von eurem dummen

Brezi

(Wien, an einem Dreizehnten, um 2007. Name des Autors dem Schreiber dieser Zeilen bekannt)

nachdem ich...
20.10.2007 von wuppl

...meine vor lachen verrutschte tastatur nun wieder hergerichtet habe, möchte ich dir lieber brezi für die valentinschen zeilen des ausflugs in die abgründe jener fächer, die mir nie besonders lagen, recht herzlich danken.

wieder ein mit lachen gesegneter tag...

@wuppl
20.10.2007 von Brezi

Na wenigstens deine Tastatur hat gelacht. Freut mich. Selber weiß man vor lauter Durchlesen am Ende nicht mehr, ob das Geschriebene eigentlich lustig ist oder nicht. Ich habe die Gelegenheit gleich genutzt, ein paar kleine Schönheitsfehler wegzuretuschieren (z. B. ausbausn [da werden sich viele Nichtwiener gefragt haben, was das heißen soll]) und 2 Fußnoten hinzuzufügen.

Und (an alle): wie viele sprachliche Unsauberkeiten sind euch an den beiden Wienern eigentlich aufgefallen? Ich selbst war z. B. schockiert, wie spät mir erst manche Stilblüten des berühmten Herrn Karl bewusst geworden sind (z. B.: ich war ein verantwortlicher Mensch).

Und wer auf die Physikerdiskussion noch einen Gag drauf haben will (nachzulesen auf vielen Spaß-Subpages von NaWi-Seiten, aber mein besoderer Dank gilt Frau Dr. Sabine H. aus F. am M.): Man sagt Erwin Schrödinger (dem Mann von unserem alten Tausender) nach, er soll als Haustier einen Teilchensittich gehabt haben.

Und einen Epilog hat das kurze Theaterstück auch: nachdem die beiden Streithähne sogar handgreiflich werden, kommt der Osnabrücker Physiker wieder an die Oberfläche und bemerkt bedauernd: "Das ist keine Diskussion mehr, das ist eine Perkussion".

Damit will in dieser Themenspalte meinen Ausflug in die Physik beenden.

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Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Möglichkeit selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Zusätzlich umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich neben der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Webseiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

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