Thema: Auch so kann man Kommentare forumlieren! Ein Positivbeispiel

Ostarrichi > Allerlei > Was sonst noch zu sagen ist ...

Auch so kann man Kommentare forumlieren! Ein Positivbeispiel
25.09.2007 von Brezi

Auch so kann man Kommentare forumlieren! Ein Positivbeispiel
25.09.2007 von Brezi

Liebe Freunde!

Unlängst habe ich zum Stichwort "Bezirkshauptmannschaft", besser zu dessen Übersetzung "Landratsamt" folgende nicht ganz richtige Bemerkung abgeliefert. Ich zitiere mich selbst:

Nun hab ich es gesehen: a) Landratsamt Aalen (B-W); b) Kreis Unna (NRW). Quelle: Zulassungsplaketten auf Nummernschildern (in Österreich: Nummerntafeln). Aber irgendwie klar, dass ein so großes (und noch viel föderalistischeres Land) wie Deutschland heterogener sein muss als Österreich

Jemand, der es viel besser weiß als ich, hat mir darauf einen wie ich meine sehr informativen Antwortkommentar zurückgeschrieben. Es war stanton und er schrieb:

Kreis oder Landkreis entspricht dem Bezirk; das Landratsamt ist das Äquivalent zur Bezirkshauptmannschaft. Der Unterschied zwischen Landratsamt und Kreis dürfte daher kommen, dass einige Kreise in Deutschland nicht nach der Kreisstadt heißen, sondern andere landschaftliche Bezeichnungen tragen (z.B.: Main-Kinzig-Kreis, Kreisstadt Hanau; Erftkreis, Kreisstadt Bergheim). In solchen Fällen steht auf dem amtlichen Siegel der Name des Kreises und nicht der Name der Kreisstadt.

Warum ich das in einen Forumsbeitrag stelle? Ganz einfach! Weil das für mich ein makelloses Beispiel dafür ist, wie man Irrtümer anderer ausräumen und Informationen geben kann, ohne dass der Empfänger der Botschaft beim Lesen schon die aggressiv angewinelten Arme des Schreibers durchzuspüren meint. Nach dem Lesen von stantons Richtigstellung bin ich besser informiert und sehe ein, mich geirrt zu haben. Aber stanton hat mich nicht gekränkt. Nur informiert, und das gefällt mir.

Dazu im krassen Gegensatz:

Da wurde jemandem unterstellt, er wolle einer ganzen Nation [sic!]) vorschreiben, wie sie ein Wort zu übersetzen hätte. Hintergrund war im kokreten Fall nicht einmal eine ausgesprochen falsche Übersetzung, sondern es zeigte sich nur, dass es für das betreffende Ö-Wort kein bundesdeutsches Äquivalent gibt. Gut, wenn das diskutiert wird. Österreichs Teppiche sind ohnedies schon überfrachtet mit Konflikten und ungelösten Problemen, die wir alle tagtäglich darunter kehren. Aber: muss deswegen gleich so ein Umgangston sein? Dabei war dieses zitierte Beispiel noch harmlos im Hinblick auf echte Beschimpfungen! Die Praxis zeigt leider, dass auch hier bei uns die Richterskala nach oben weit offen ist.

Natürlich gibt es aber auch Fälle, in denen ich eine rauere Ansprache für durchaus angebracht halte. Das ist vor allem dann gegeben, wenn einige (und deren gibt es leider genug) notorischeweise in wirklich schlampiger und selbstherrlicher Art Ungenauigkeiten und unnötige Wörter (wie z. B. bereits vorhandene) am laufenden Band eintragen. Denen muss man schon manchmal (und vor allem rechtzeitig) sagen, wann Schluss mit Lustig ist.

Ich appelliere an alle, die uns Woche für Woche -zig Vokabeln und Zusatzinformationen von unschätzbarem Informationswert liefern und dafür Zeit und Hirnschmalz opfern. Ihr, die ihr das macht, ihr könntet das nicht, wenn ihr nicht überdurchschnittlich gebildet und sprachlich begabt wärt. Bitte lasst uns andere diese Bildung und Begabung auch dann merken, wenn ihr mit jemandem auf Konfrontationskurs geht. Man muss den Verbalraufhansl auch dann nicht raushängen lassen, wenn man zu einhundert Prozent im Recht ist.

Mich würde es freuen, wenn ihr darüber nachdächtet.

Eine schöne Woche!

Brezi

Mein lieber(?) Brezi
25.09.2007 von tiggerwinni

Ich laß gerade mit Entsetzen deine Kritik ... die ja bestimmt auf mich bezogen war. Ich fühle mich genötigt dir hiermit ein letztes Mal Stellung zu nehmen.
Ich lasse mich ungern von jemanden der weder mich persönlich noch sonst auf eine andere Art kennt, degradieren (Stichwort IQ, retorisch).
Ich würde mich auf Grund meiner Intelligenz nicht befähigt fühlen den Stellenwert anderer die ich nicht kenne, einschätzen, noch beurteilen zu können. Dies ist wohl nur Dritten möglich, die Beide kennen, doch dies spielt hier keine Rolle.
Trotz alledem, möchte ich Folgendes klar stellen: In meinem abegebenen Kommentar, wollte ich meine Gedanken niederschreiben und zur formlosen Diskussion bzw. Anreiz stellen.
Da der EINTRAGENDE dieses Wortes (Regalbetreuer) keinerlei Einwände bis jetzt hatte, scheinen bei dem wohl wichtigsten Part keine Missverständnise entstanden zu sein!
Was für mich völlig unverständlich ist, dass eine Fliege im Forum ihren Platz gefunden hat, die sich NICHT zu einem Elefanten auswachsen wird. Wie ich schon eingangs festgehalten habe, wird dies hier mein letzter Kommentar bzw. Stellungnahme dazu sein.

Ich werde vorerst keinerlei Wörter und Kommentare mehr einstellen.

Na dann,
25.09.2007 von JoDo

Baba und foi ned!

O weh!
25.09.2007 von Brezi

Zu meinem Entsetzen muss ich feststellen, dass ich offenbar noch viele Konflikt- und Kommunikationsseminare besuchen muss, um mich verständlich auszudrücken, vor allem, ohne jemanden zu kränken. Dabei dachte ich immer, schon die paar, auf die mich die Firma geschickt hat, wären zuviel gewesen . Na ja, so kannst di deischn.

Mein Beitrag zielte auf jeden Fall in eine ganz andere als die bewirkte Richtung und hat genau das hinterlassen, was ich keinesfalls gewollt hätte: zerschlagenes Porzellan. Eigentlich wollte auch ich nur so meine Gedanken niederschreiben... Ich habe mir halt gedacht, es hätte genügt zu schreiben "In Deutschland gibt es den Beruf des Regalschlichters/-betreuers" gar nicht, anstatt wie geschenen: "Denn ich finde wir können den Deutschen wohl schwer eine Berufsguppe oder gar Wörter "vorschreiben" die sie weder kennen noch verwenden!". Wie ich auch den Reaktionen der Übrigen entnehme, hat diese Formulierung ganz offensichtlich nur mir solches Kopfzerbrechen gemacht. Aber es ist halt auch ein Fakt, dass sie mir schon Kopfzerbrechen gemacht hat.

Bedauerlich nur, dass ich mit meiner (Über-?)Reaktion eine von denen, die ich für eine außerordentlich gute Beitragslieferantin halte (ich meine dich, liebe tiggerwinni!) nun vergrault und dazu bewogen habe, bis auf Weiteres keine Beiträge mehr zu liefern. Eins tätert' mich aber schon noch interessieren:wieso fühlst du dich von meinem Hinweis auf IQ und Sprachbegabung degradiert? Das kapiere ich jetzt überhaupt nicht. Noch einmal: ich habe gesagt, dass alle von uns, die hier ernsthaft mitarbeiten (und dazu zähle ich auch dich - ich hätte gedacht, das sei klar), für überdurchschnittlich intelligent und sprachbegabt halte, weil jemand, auf den das nicht zutrifft, solche Beiträge sonst gar nicht liefern könnte.

Wo ganz eindeutig ich einen Fehler gemacht habe, das war Folgendes: ich habe viel zu wenig (nämlich gar nicht) darauf Bezug genommen, dass du deine Kritik klar eingegrenzt und abgesteckt und betont hast, keineswegs das Wörterbuch als Ganzes in Frage zu stellen. Darauf hätte ich wirklich eingehen können. Meine Schuld, ganz klar. Auch habe ich viel zu wenig betont, dass es hinsichtlich Höflichkeit und Stil hier schon viel ärgere Verfehlungen gegeben hat als den kritisierten Beitrag. Die FreudianerInnen unter euch dürfen nun rätseln, warum ich dann nicht diese Beiträge aufs Korn genommen habe.

Resümee: ich war von der Formulierung, jemand wolle mit seiner Information "Regalschlichter heißt Regalbetreuer" allen Deutschen etwas aufzwingen, wirklich entsetzt (und bin es noch immer) und wollte das aufzeigen. Anstatt aber zu mehr Dialogkultur hier beizutragen, habe ich das genaue Gegenteil erreicht. Das gibt mir zu denken. Vielleicht sollte ich, ausgepowert, wie ich derzeit leider bin, derzeit wirklich nicht zu derart sensiblen Themen Stellung nehmen. Von dir, tiggerwinni, werde ich die Meinung dazu leider nicht erfahren, denn du hast (was ich bedaure, aber akzeptieren muss) angekündigt, dich dazu nicht mehr zu äußern. Die anderen, die meinen hier ganz oben stehenden Beitrag gelesen und sich vielleicht ebenso darüber entsetzt haben, bitte ich um Verzeihung. Ich wollte mein Anliegen zwar mit Vehemenz und Nachdruck vortragen (und stehe nach wie vor dazu), aber niemanden DEGRADIEREN.

Ich werde, wenn es recht ist, auch weiter Vokabeln und Kommentare hier einstellen, da man mir von mehreren Seiten gesagt hat, das könne ich. Ich werde in nächster Zeit keine Stellungnahmen zum Diskussionsstil hier auf ostarrichi mehr schreiben, denn das kann ich offenbar nicht.

In der Hoffnung, nun alle Hoffnungen und Erwartungen zu diesem Thema bedient zu haben, schicke ich allen herzliche Grüße.

Brezi

P. S.: Da die Autorin herself sich nicht mehr äußern möchte, können mir vielleicht die anderen helfen: Ich kenne tiggerwinni tatsächlich persönlich überhaupt nicht. Aber wo habe ich in meinem Beitrag etwas über sie ad personam geschrieben, was man als Spekulation auslegen könnte? Mir ist da auch nach mehrmaligem Durchlesen meines Textes nichts untergekommen.

P. P. S.: Wenn du, tiggerwinni, nach dem was vorgefallen ist, einen Pick auf mich hast, kann ich das nachvollziehen. Soll so sein, meinetwegen. Aber warum reagierst du in deinem Ärger so, dass du allen anderen bis auf Weiteres deine Wörterbucheinträge vorenthältst? Das ist doch denen gegenüber nicht ganz fair! Da ist mir lieber, du nennst mich öffentlich einen schiachen Häuslratzen, aber bitte "bestreike" nicht Hunderte, die mit dieser Streiterei gar nichts zu tun haben. Wenn es gestattet ist, diese eine Bitte an dich zu richten!

Hallo Leute
25.09.2007 von Russi-4

Ich denke wir wollen alle nur das Beste. Also reichen wir uns doch die Hände und freuen uns über die schöne Sprache in Österreich.

Freue mich über eure Kommentare und hoffe euch hier alle gesund, munter und zufrieden wieder zu finden. Falls es noch offene Themen und Beschwerden gibt, dann einfach an mich > ich steck das ein und weiter geht's

Gruss Russi

25.09.2007 von Brezi

Eigentlich hast recht, Russi! Warum hab ich überhaupt damit angefangen? Ich habe mich ursprünglich nur über stantons sachlichen Ton gefreut. Der Rest hat nur mich Energie und die anderen Nerven gekostet. Das Einzige, was ich schon noch dazu klarstellen will ist: meine Bereitschaft zum Händereichen hat die ganze Zeit über nicht gefehlt. Da muss man mir schon mit wirklichen Gemeinheiten kommen, dass mir die abhanden kommt.

07.10.2007 von Amalia

@brezerl

ich finde ehrlich gesagt keinen grund, warum du dich so wortreich und vehement entschuldigst,

wenn jemand neu hereinkommt, und sowieso tipps und hilfe bekommt, diese aber ignoriert und nur *patzig* auf alles reagiert, ist das nicht deine schuld

ich finde es ist eine Frechheit, ein paar Worte einzutragen, und gleich beschwerde hinterherschicken, warum sie nicht sofort bewertet werden

es stehen hier etliche gute Worte schon jahrelang, die auch nicht bewertet wurden, es aber schon lange verdient hätten

ausgerechnet dir, der eh soviel tut und allen anderen hilft IHRE Worte
zu erklären, mit solchen Vorwürfen zu kommen, das nenn ich Impertinenz

Einloggen





Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist ein Verzeichnis von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Zusätzlich umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch unterschiedliche zahlreiche regionale Dialektformen, hier besonders bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als wissenschaftliches Werk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprache interessierten Personen.