5 stars - 6 reviews5


Heil / Heile



Grüss Dich


Wortart: Wendung
Erstellt von: Astrid1970
Erstellt am: 12.05.2008
Bekanntheit: 73%  
Bewertungen: 6 0

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Kommentare (7)


allgemeindeutsch
Ich lehne diesen Eintrag ab,
weil er im gesamten deutschsprachigen Raum
überall gleichermaßen verbreitet ist.
Es handelt sich also nicht um einen Austriazismus,
wengleich die Person,
die ehemals am meisten mit diesem Gruß bedacht wurde,
ein Österreicher war,
ein Innviertler,
der aber behauptete,
die niederbayrische Mundart sei viel schöner als das Wienerische ...
Außerdem scheint mir dieser Gruß eine gewisse politische Tendenz zu befördern -
- mal ehrlich:
Grüßen sich so in Linz auch Leute,
die nicht dem Nationalsozialismus nahestehen ?
Remigius 12.05.2008


In Linz nicht,
aber in vielen Teilen Tirols ist dieser Gruß durchaus verbreitet. Ich war anfangs auch baff und logischerweise auch etwas erschreckt. aber ich vermute jetzt, dass diese Grußformel älter ist als der erwähnte Österreicher, dessen Herz tatsächlich mehr für Bayern als für Österreich geschlagen hat, gerade so, als wäre das Innviertel im 18. Jahrhundert nie an Österreich gegangen. Ungeachtet der Territorialpolitik weist der Dialekt dieses Teils von Oberösterreich noch heute niederbayerische Charakteristika auf.

Wegen Remigius' Einwänden enthalte ich mich vorerst einer Beurteilung, bis mehrere LeserInnen bestätigen, dass dieser Gruß nichts mit Politik zu tun hat)
Brezi 12.05.2008


Nicht verzagen - Wikipedia fragen!
"Heil drückt Begnadung, Erfolg, Ganzheit oder Gesundheit oder aber in religiöser Bedeutung Erlösung aus.
Abwandlung des Wortes finden sich in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen, z. B.: die Grußformel Heil! oder „heilsam“. Antonym zu heil ist heillos, zum Heil das Unheil („Pech“, „Verderben“, „Unglück“).
Sprachgeschichtlich mit dem Adjektiv heil verwandte Wörter sind in allen germanischen Sprachen belegt mit der Bedeutung „ganz, gesund, unversehrt“, z. B. englisch whole „ganz“ und hale „frisch, ungeschwächt“. In Lautfolge und Bedeutung verwandte Wörter gibt es auch in keltischen und baltoslawischen Sprachen. Das Substantiv Heil wird in ähnlicher Bedeutung gemeingermanisch verwendet (alt- und mittelhochdeutsch heil „Glück, glücklicher Zufall“, altenglisch hael „günstiges Vorzeichen“). Das Verb heilen bedeutet transitiv „heil machen“ (etwa in „Wer heilt, hat recht“) und intransitiv „heil werden“ („die Wunde heilt“).
Die Grußformel Heil! ist grammatikalisch eine Interjektion und etymologisch mit dem ähnlich klingenden englischsprachigen Begriff Hail! verwandt, die soviel wie Grüß dich! oder Glück dir! bedeutet[1]. Die beiden Ausdrücke werden auch üblicherweise ineinander übersetzt. Beispiel: All hail, Macbeth! als Heil dir, Macbeth![2].
In Teilen Österreichs (Tirol, Vorarlberg) wird Heil! (bzw. Heile!) noch heutzutage (2007) als Gruß unter Freunden verwendet, so wie in Bayern das Servus!. Das „Heil“ wurde dort schon vor der Zeit des Nationalsozialismus als Grußformel verwendet und hat sich bis heute gehalten. Das in der Deutschschweiz, in Schwaben und in Südtirol gebräuchliche Hoi! als Begrüßung gegenüber einer Person, die man duzt, hat den selben Ursprung.
Traditionell grüßen sich Jäger mit den Worten Waidmanns Heil! und Angler mit Petri Heil!. Die entsprechende Antwort lautet dann Waidmanns Dank! bzw. Petri Dank!.
Waidmanns Dank! wird nur gesagt, wenn jemandem mit dem Gruß zu einem Jagderfolg gratuliert worden ist oder der Gruß von einem „Nicht-Jäger“ an einen Jäger gerichtet war.
Unter Bergsteigern ist die Formel Berg Heil! geläufig, die insbesondere dann angewandt wird, wenn Bergsteiger einen Gipfel erklommen haben.
Unter Schützen gibt es den Gruß Schützen Heil!, unter Skifahrern (auch Amateuren) Ski Heil!.
Turner wünschen sich seit 1817, bevor sie sich an ein Gerät begeben, Gut Heil! und drücken dadurch aus, dass sie dem Turnenden eine verletzungsfreie Übung wünschen. VOR DEM AUFKOMMEN DES NATIONALSOZIALISMUS war der Gruß auch in der Jugendbewegung verbreitet."



Zusätzlich kann ich für Vbg. nur bestätigen, dass dieser Gruss absolut nichts mit nationalsozialister Gesinnung zu tun hat. Es ist ein informeller Gruss für gute Bekannte und liebe Freunde.

Was die Gesellschaft oft aus harmlosen Wörtern macht lässt sich gut an folgendem Beispiel zeigen: In Südamerika sollte man auf keinen Fall das Wort „madre“ (Mutter) verwenden. Es ist Synonym für Hure. Dort gibt es also nur „madrecitas/mamaitas/mamas“.
Weibi 12.05.2008


Normaler Gruß
Wird als ganz normaler Gruß in Tirol verwendet, seit Jahrhunderten.
Bin auch ganz normal damit aufgewachsen und verwende den Begriff, normalerweise aber eher "Heile" als "Heil".
Obwohl auch in Tirol Tendenzen deutlich sind, den Gruß aussterben zu lassen.
agibaer 19.07.2008


Vorarlberg
Heil oder auch Heile ist im vorarlberger unterland der standartgruß bzw die standart verabschiedung.
mit nationalsozialistischem denken hat das nichts zu tun. es grüßt sich einfach jeder so, der hier aufgewachsen ist.

ich möchte überhaupt darauf hinweisen, das gerade in neuester zeit viele worte als politisch rechts gewertet werden, nur weil sie auch zur NS zeit verwendet wurden. mit so einer einstellung ermorden wir unsere sprache, auf die wir zurecht sehr stolz sind!
wenn´s so weiter geht, müsste die gesammte deutsche sprache verboten werden.
Doomer 01.02.2010


@ Remigius
Ich finde Du siehst das ein wenig aus einer falschen Richtung.
Außerdem: Von wegen "gesamter deutschsprachiger Raum" Ich habe dies nur von unseren Tirolern, bzw. in Tirol gehört.
Somit 2/80 von mir! :-D
pedrito 10.10.2013


Graz: Üblich oder nicht üblich, das...
Kleine Zeitung: »Die üblichen Heil-Rufe und ein sehr spätes Alibi
…. "Wer zugeschlagen hat, kann ich nicht sagen." "Heil Hitler!" habe keiner aus seiner Gruppe gerufen. Höchstens "Heil dir!". Aber das sei ja "ein üblicher Gruß in Studentenkreisen". - "Bei mir nicht. Bei Ihnen vielleicht", entgegnet der Richter. (Kleinezeitung.at/Steiermark 14.3.12) «
Koschutnig 10.10.2013



Neuer Kommentar


Melde Dich an und erstelle einen neuen Kommentar.
Anmelden



Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Möglichkeit selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Zusätzlich umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich neben der hochsprachlichen Standardvarietät noch viele zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache häufig genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Webseiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprache interessierten Personen.