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brinnen, pp. gebrunnen



brennen ( intrans.), in Brand stehen


Wortart: Verb
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 13.05.2008
Bekanntheit: 45%  
Bewertungen: 2 3

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Kommentare (4)


brinnen-(brann)- gebrunnen : brennnen-brannte-gebrannt
Mundartlich wird noch vielerorts getrennt zwischen dem dem transitiven 'brennen' mit Objekt und dem intransitiven 'brinnen': "Dos Haus brinnt. Jetz is es gonz vabrunnen" (auch "verbrennen" ist sowohl intransitiv als auch transitiv).

'brinnen' (intr.) verhält sich zu 'brennen' (trans.) wie 'sinken' zu 'senken', 'winden' zu 'wenden', 'trinken' zu 'tränken', 'saugen' zu 'säugen', 'biegen' zu 'beugen'...

Die schwach gebeugten Kausativa wurden vom 2. Stamm (Präteritum) des jeweiligen starken Verbs durch die Endung -jan geildet, welche dann im Präsens einen Umlaut ("i-Umlaut") bewirkte:
brinnen-brann. bran+jan > brennen.
In den anderen Zeiten gab es keinen Umlaut, daher historisch korrekt die scheingar "unregelmäßige" Beugung brennen-brannte-gebrannt.
(Wenn andere Kausativa heute durchgehend den umgelauteten Stammvokal aufweisen - senkte-gesenkt, tränkte-getränkt -, dann ist das ein späterer "Formenausgleich".)

Im Gegensatz zu manchen Mundarten ist dann im Standarddeutschen (allerdings relativ spät) das starke intr. Verb im Kausativum 'brennen' aufgegangen. Daher 1712:
"Ungerechtes Gut thut niemals gut und brinnt in ewiger Glut."
source: Ignaz Ertl, "Amara Dulcis, Das ist

oder noch 1808 (allerdings ein alter Text eines österr. Kapuziners):
"Luft , Wasser und Erdreich, alles da brinnt,
und überaus groß Leid gewinnt.
source: Brentano, "Des Knaben Wunderhorn", S. 202

Koschutnig 13.05.2008


Beispiel:
"lìachdda wèad-s" hòd dà bàua gsògd -
- dawàj hòd dà schdòòdl brùna ;-)

"Es wird heller" sprach der Landwirt -
- indes brannte die Scheune ;-)
Remigius 14.05.2008


Zweifel ob „verbrunnen“ in diesem Eintrag

als intransitives Verb Gültigkeit haben kann. Es dürfte eher auf dem Basiswort „verbrennen“
beruhen und daher nicht den gültigen grammatischen Regeln der Intransitivität entsprechen.

Schwierig finde ich ebenso, die grammatischen Varianten eines Dialektwortes einzubringen.
Scheitelhau 26.07.2011


Die Vielzahl von Dialekteinträgen und deren
jeweils eigenen grammatischen Varianten würden
bzw. sprengen den Rahmen der Übersichtlichkeit und des Verständnisse der Mehrheit

Bei „brinnen,verbrunnen“ gar noch die Passivierung wenn 3.Person singular neutrum möglich,
wenn auch teilweise, die möglichen Erweiterungen durch Akkusativobjekte usf. auch noch
folgen würden wäre das Maximum an Unübersichtlichkeit perfekt.
Scheitelhau 26.07.2011



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