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Garling

der, nicht üblich, -1

zweirädriger Karren


Wortart: Substantiv
Tags: Kärntnerisch
Kategorie: Arbeitswelt
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 16.06.2008
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (3)


" ein Wagen auf zwei Rädem, von Menschen zu ziehen",
so definiert 1862 "Anton Ueberfelder's Kärntnerisches Idiotikon" (hg. Simon Martin Mayer ) den Garling. http://tinyurl.com/5ujz8dz . Auch wörtlich zitiert in Friedrich Kluges "Zeitschrift für deutsche Wortforschung", Jg. 5 (1903), S. 271

Josef Fr. Perkonig, "Räuberhauptmann Tschinderle":
...acht Schuhe und zwei Räder holpern auf dem steinigen Weg dahin; droben [...] hat das Seppele so beim Vorbeigehen den Garling aus dem Schupfen gezogen [...]

Ein paar Truhen voll Geld werden schon Platz haben auf dem Garling [...]

und hat nicht grad das Seppele gemeint, er müsset gegupft sein, früher gingen sie nicht von der Hochzeit fort? Und jetzt liegt es selber auf dem Garling, und der Wagen ist gar nicht gegupft [...]

die Brüder schieben den Garling so nah an das schmale Tor, dass das Seppele hinschauen kann zum Altar. "Die Wegzehrung..." seufzt es, "wenn ich...die...haben könnt"

( Erzählungen I, Ausgew. Werke Bd. 3, S 219, 220, 224, 226 ff.)
Koschutnig 21.10.2011


»Meine Schwester fragte in einer Villa eine Frau mit aufgehobenen Händen, ob wir den "Garling" dort lassen könnten. Die Sachen würden wir schon holen kommen, aber zuerst müssten wir nach Pörtschach.«
source: Norbert Schausberger, ‎Manfred Domenig

Früher mussten die Leute mit kleinen Handwagen (wenn sie einen hatten) durch die Gegend ziehen. Bei uns in Kärnten war auch der Garling gebräuchlich. Das ist ein zweirädriger Karren, der geschoben wurde. Die Taglöhner zogen dann auf Schusters Rappen zu Fuß mit der Habe auf dem Rücken durch die Gegend auf der Suche nach der Arbeit, um ihre Familie zu ernähren
source: Ahnenforschung.Net Forum 23.10.2010, 06

garl, garling ( Wind. Matrei ): zweirädriger Wagen mit hohem Gitterwerk zum Heimführen der Garben
source: Johann Baptist Schöpf, Tirolisches Idiotikon (1866)

("Windisch Matrei" heißt jetzt "Matrei in Osttirol", das ehem. "Deutsch Matrei" ist jetzt "Matrei am Brenner")
Koschutnig 19.07.2014



Meine Großmutter versorgte Haushalt und Haustiere, schien unentwegt mit dem Garling unterwegs, bestellte Erdäpfel - und Getreidefelder und den kleinen Gemüsegarten und sorgte sich jahrein, jahraus ums Wetter.
source: Barbara Coudenhove-Kalergi,
Meine Wurzeln sind anderswo (2001)


Sie mußte den Garling (Leiterwagen) mit der Kaspel (für Schweine aufgekochte Speisereste) ziehen. Dieser Garling war an ihrem Waffenrad befestigt gewesen, mit dem sie ständig fuhr.
source: Claudia Edith Schwarz,
Mit der Schreibmaschine meiner Mutter. Lyrik und Prosa (2017)

Siljara 14.09.2020



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Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

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Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

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