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Zinnober

der,
[ Zinoba ]

Blödsinn, Aufheben


Wortart: Substantiv
Kategorie: Zwischenmenschliches Schmäh
Erstellt von: agibaer
Erstellt am: 19.07.2008
Bekanntheit: 90%  
Bewertungen: 2 0

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Kommentare (3)


Versionen:
Mach koan Zinnoba - Mach kein Aufheben um etwas

Red koan Zinnoba - Red keinen Blödsinn
agibaer 19.07.2008


Zinnober (-nn-):
Farbe / Mineral: D: "der/das Zinnober"
Nach DWDS jedoch nur maskulin.
A (laut ÖWb): Farbe: nur "das Zinnober";
Mineral: "der Zinnober" .
Als "Blödsinn, wertloser Kram" kenne ich aber maskulin "der Zinnober", wie gleich ugs. salopp auch in D: "Was willst du denn mit dem ganzen Zinnober?"
*Der Spiegel (3.12.1982): »Ein angehender Diplom-Pädagoge meint hingegen, "diesen ganzen Zinnober" durchschaut zu haben«
Koschutnig 25.07.2010


Fehleintrag, den ich leider nach alten Kriterien bewertet hab, der aber hier nichts zu suchen hat!
Mehrfach verwendet z.B. von einem Nazidichter in "Die Fahne hoch!":

»Bei uns ist schwer Ernte gearbeitet worden, aber auf unsere Art, mein Kutester! Und dann ist Maxe Faber hier angeschwirrt und hat sich gleich zum Meister Landmann auf die Socken gemacht - und wenn der ihm bis zur Prüfung nicht den ganzen Zinnober eingetrichtert hat, - raucht´s! « (S. 56)
»Der einzige Mist, den ich bestimmt noch kann, ist der Zinnober mit den Schließdruckverhältnissen bei der Einspritzung« (S. 62)
»Ja, und dann dann muß er sich den ganzen Zinnober wieder kunstvoll aus der Nase ziehen und zurechtstutzen für das Blatt. Ist nicht so einfach, Teuerster! (S. 77)«
source: Thor Goote (eigentlich Werner Schultze v. Langsdorff), "Die Fahne hoch!", Berlin 1933


und in der eingetragenen Bedeutung erklärt hier:
]»... er legt sich den "stolzen Namen Zinnober" bei, ohne freilich die Ambivalenz des Farb- bzw. Alchimiewertes zu beachten (vgl. "Zinnober [Unsinn] reden")
source: Volker Hoffmann, „Phantastik als anthropologische Realität“, in „Weltentwürfe in Literatur und Medien“, FS Marianne Wünsch (2002)

Koschutnig 20.10.2014



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