Kommentare (5)
"S'Brentln ist die schönste Zeit,
wenn den Bauern der Speck nit reut."
Weibi 16.11.2008
Faszinierende Bedeutungsbreite (vgl. Eintrag "prentln")
Ehe das Brentln /Prentln (= "Fensterln" ) zum ländlichen Erotikvolkssport geworden war (der mittlerweile durchs TV abgelöst worden ist), bezeichnete es zuvor das älplerische Sennen: Brentler und Brentlerin waren Senn und Sennerin..
"
Ein ökonomischer
Wandel wird im Zusammenhang mit der Position der Schwaigerin oder
'Prentlerin', wie sie schon im Mittelalter hieß, sichtbar [...] um 1780 war die Schwaigwirtschaft unwichtig geworden. [...]Das Prentlhaus war übrigens nicht nur Wohn- und
Schlafstätte des landwirtschaftlichen Gesindes ." (Hans Krawarik: „Offizier und Familia Collegio. Zur Entwicklung
von Stiftsverwaltungen in der frühen Neuzeit".JB. des ÖO. Musealvereins 14,1, Linz 1996, S 284
Koschutnig 16.11.2008
Meli 16.11.2008
Wie wär's dann
auf gut Deutsch: Brotzeit halten? :)
Weibi 16.11.2008
Jausnen und das nächtliche Besuchen durchs Fenster
Nicht die historischen "Prentler" haben sich von Sennen zu nächtl. Besuchern in der Mentscherkammer (dem Mädchenzimmer) entwickelt, sondern ihr Tun, das Prentln, hat den fensterlnden Burschen ihre Bezeichnung "Prentler" eingetragen. Zugrunde liegen wohl einerseits das romanische Wort 'brenta' (bzw. in Friaul 'brènte' = Kübel,Fass; daher "die Prentn" = ein Schmalzkübel), andererseits evtl. das ähnl. roman. 'marenda' (= Jause), die zum "Prentln" zusammengefallen sein mögen,
"weil es üblich war, dass die Prentler von den besuchten Mädchen bewirtet wurden", liest man bei Pohl ("Kleine Kärntner Mundartkunde", Heyn, Klgft. 1989, S. 29, 69 )Zur Ähnlichket m/b vgl. Bombay/Mumbai und Birma/Myánmar
Koschutnig 10.10.2011