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Mitvergangenheit

die, --, keine

Vergangenheit, 1. Vergangenheit, unvollendete Vergangenheit, Präteritum, Imperfekt (veraltet)


Wortart: Substantiv
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 03.12.2008
Bekanntheit: 23%  
Bewertungen: 4 4

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Kommentare (2)


Nur in Österreich
übliche Eindeutschung für das Imperfekt, jetzt "Präteritum".
Ich hatte so meine besonderen Gewohnheiten«, sagte der Regimentsarzt. – Warum sagt er: hatte? – dachte der Leutnant; und erinnerte sich aus der Deutschstunde, dass man so was »Mitvergangenheit« nannte. Hatte! Warum sagte der Regimentsarzt: hatte?
source: Joseph Roth, Radetzkymarsch (1932 )
Wissen] Sie, Herr Studer (der Wachtmeister senkte den Kopf, damit niemand ihn beim Lächeln ertappte. Zum Donner! ›Sie‹, sagte das Knechtlein, und aus der Schule erinnerte es sich wohl an die Mitvergangenheit ), um halb sieben sperrte uns der Wott… der Herr Wottli ein.
source: Friedrich Glauser, Der Chinese (1939)
Pieterlen, ... das war kein x-beliebiger Mensch. Pieterlen, das war ein Demonstrationsobjekt…«. Es fiel Studer auf, dass Dr. Laduner die Mitvergangenheit brauchte. ›Pieterlen war…‹ So, wie man sonst nur von einem Toten spricht
source: Friedrich Glauser, Matto regiert (1936)
(Friedrich Glauser, Sohn einer Österreicherin und eines Schweizers, wurde in Wien geboren und besuchte 7 Jahre lang die Schule in Wien).
Koschutnig 03.12.2008


Dte. "Vergangenheit" bewältigt?
Ganz schön verwirrend, wenn Deutsch-Lehrwerke und deutsche Schüler von "Vergangenheit" sprechen und unsere "Mitvergangenheit" meinen:
Präteritum - Vergangenheit:
ich lernte, du lerntest, er lernte [...]
ich sah, du sahst,er sah [...]
source: Lingolia.de
Zeitformen: 1. und 2. Vergangenheit
[...]
1. Vergangenheit (Präteritum)
Beispiel: Ich lief.
wird einteilig gebildet
wird vor allem in der Schriftsprache verwendet
Stolpersteine: unregelmäßige Verben

2. Vergangenheit (Perfekt)
Beispiel: Ich bin gelaufen.
wird zweiteilig gebildet → Hilfsverb (haben / sein - an der Position des Verbs in der Gegenwart) + Partizip Perfekt (am Satzende)
wird sehr häufig benutzt, in der gesprochenen Sprache vorrangig
den Sinn des Satzes verstehen wir erst, wenn wir den ganzen Satz gelesen haben
source: Grundschulkönig. Arbeitsblätter für die Grundschule

Koschutnig 17.06.2012



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