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"Speikinder - Gedeihkinder!"
Mit diesem deutschen Spruch warb in den 50er Jahren des 20. Jh. eine Kaugummifirma für ihr Produkt (erworben wurde es allerdings hauptsächlich wegen der beiliegenden Karl-May-Bildchen, die Speichelproduktion war dann ein "Kollateral"-Ergebnis)
spucken ist ein spät auftauchendes Intensiv zu
speien (wie
horchen zu
hören), noch im 18. Jh. "ein Wort der gemeinen Rede, in Schriften nicht anwendbar" .
speien seinerseits geht zurück auf mittelhochdeutsch
spiwan, daher das -b- in
"speiben".Da nun das Verb "spucken" für die Speichelabsonderung existierte, konnte "speien" umgangssprachlich stark eingeengt werden auf die mehr oder weniger flüssige Absonderung aus tieferen Körpergegenden. Kein Zufall dürfte sein, dass es studentensprachlich schon seit dem frühen 19. Jh. uneingeschränkt für `sich erbrechen´ gilt.Das Wort selbst ist ursprünglich lautmalend, in versch. deutschen Dialektgegenden und in verwandten germanischen Sprachen taucht es nach dem
sp- mit versch. Stammvokalen (i, e, y, u, ou ) auf, die mit den Folgekonsonanten w, g, j das Spuckgeräusch nachbilden sollten.Das
Ge- im Nomen hat Sammelbedeutung (wie in Ge-birge, Ge-flügel ), detto das
-ach, vgl. `Gstaudach, Hadrach, Zsamgschabach, Irlach, Kuntarach´. Die verwandten Einträge findet man am ehesten durch Wortsuch-Eingabe von "pei" (`Gschpeiberts´) und "spei"(`speim´ etc).
Koschutnig 21.01.2010