Kommentare (3)
Das Wort steht im Österreichischen Wörterbuch in der Bedeutung "Früchtebrot, Lebkuchen",
hier auf der Seite gibt es Lebzelt(en) und Mohnzelten.
In einer weiteren Bedeutung ist es hier eingetragen:
Zätn, Zelten, Zäödn - antriebsloser Mensch; Zauderer, zaghafter Mensch,
Zätn Zelten ZäödnEine weitere Bedeutung, um die es hier geht, sind Fladenbrote, ursprünglich als Nebenprodukt beim Brotbacken.
Bei Höfer habe ich die spezielleren Bezeichnungen Brennzelten oder Aschenzelten gefunden, im Bayerischen Wörterbuch gibt es die Bezeichnungen Brot-, Feuer-, oder Ofenzelten.
Feuerzelten gibt es im Mühlviertel:
Foizeltn - Feuerzelten,
http://www.regionalkultur.at/Woerterbuch.php?Suche=f,auf der Seite steht "-zetln", ich nehme an, das ist ein Tippfehler.
Ein Bäcker im Bzk. Wels-Land verkauft Feuerzelten, und gibt auch eine Erklärung zum Ursprung:
Dieser Teig ... wird vor dem Brotbacken in den heißen Ofen gegeben. In früheren Jahren wurde so kontrolliert, ob der Holzbackofen noch zu heiß für das Brotbacken ist.
(
http://www.brotmobil.at/ueber-uns/wochenmenueplan/index.html)Brotzelten (Bzke. Grieskirchen, Linz-Land, Schärding):
http://www.schluesslberg.spoe.at/Aktuell/Info-2007-03.pdf, http://www.grieskirchen.at/gemeindeamt/download/akt_rathaus_04_08.pdf, http://www.oberoesterreich.at/de/sommer/2062053/Hofroas-Wilhering.html, http://archiv.print-gruppe.com/data2/331/2011/38/tmp/49_331_2011_38.pdfAsche(n)zelten (Bzke. Vöcklabruck, Braunau):
http://www.genussland.at/veranstaltungen/veranstaltungskalender/100830796/backofenfest.html, http://root.riskommunal.net/gemeinde/stjohann/gemeindeamt/download/219846096_1.pdfOfenzelten findet man in Bayern.
In einem Kochforum hat jemand als "Übersetzung" für Ofenzelten "Elsässer Flammkuchen" und "ungarische langosch" bekommen.
(
http://www.chefkoch.de/forum/2,37,215871/Frische-quot-Ofenzelten-quot.html)Im Wikipedia-Artikel über den Flammkuchen steht eine ähnliche Erklärung zum Ursprung wie oben schon, und auch einige andere Bezeichnungen dafür, aber nichts über Zelten oder Bezeichnungen in Österreich.
(
http://de.wikipedia.org/wiki/Flammkuchen)Ich habe geschaut, wie verbreitet dieser Begriff in Österreich ist, und gesehen, dass ausgerechnet zwei Firmen aus Oberösterreich "Flammkuchen" verwenden und anscheinend noch nichts von Zelten gehört haben:
Tante Fanny Flammkuchenteig,
http://www.tantefanny.at/de/produkte/frische_gekuehlte_teige/,Resch&Frisch Flammkuchen,
http://www.resch-frisch.com/de/bzh/products/ps_products.asp?Store_id=126&categ_id=27&item_id=2109Lángos dürften ursprünglich das gleiche wie Zelten gewesen sein, aber was heute als Lángos verkauft wird unterscheidet sich möglicherweise etwas davon.
(
http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A1ngos)In Niederösterreich gibt es anscheinend die Bezeichnungen Feuerflecken oder Brandflecken.
(
Feuerflecken)
Koschutnig hat 3 Fladen eingetragen,
> Ofenkoter - knuspriges Fladengebäck aus Kärnten,
> Plinzen, Plinsen - sehr dünnes, knuspriges, Fladengebäck, Dauerbackware,
> Trentn - knuspriges, fingerdickes Fladengebäck,
> Trenten - knuspriges Fladengebäck zum Knabbern,
die eines gemeinsam haben: Ich finde darüber praktisch nichts.
(
Ofenkoter ,
Plinzen Plinsen,
Trentn,
Trenten)
SebD 26.10.2011
Interessant!
Habe dazu auch was gefunden:
"In diesem Zusammenhang ein kleiner linguistischer Ausflug: Lebzelten ist der alte, teilweise auch im süddeutschen Raum verwendete Begriff für Lebkuchen, abgeleitet vom Wort "
Zelten", das germanischen Ursprungs ist und "flacher Kuchen" bedeutet. Heute wird der Begriff Zelten in Österreich noch für einige flache Gebäcke verwendet, die
Früchte oder Saaten im Teig enthalten oder mit ihnen gefüllt sind. Daneben steht Zelten oder Zeltenbrot für das bei uns auch bekannte Früchtebrot. Die Begriffe Zelten, Lebzelten und Zeltenbrot werden auch in Österreich nicht eindeutig verwendet und sind zum Teil regional geprägt. In jüngster Zeit setzt sich jedoch auch in Österreich - wie im süddeutschen Raum - zunehmend der Begriff Lebkuchen durch."
http://tinyurl.com/3flbfsz JoDo 26.10.2011
Übrigens:
ist Lángos mbMn (imho) zwar ein Fladen aber kein Zelten (brrrrr ... wãninua ãn den Gnofä deng, wiadma scho schlächd).
JoDo 26.10.2011