0 stars - 2 reviews0


Greiß, Graiß

der,

geschälte Hirse


Wortart: Substantiv
Kategorie: Essen und Trinken Arbeitswelt Natur
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 04.01.2012
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 0 1

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Ähnliche Wörter

Krakauer
+3 

Kommentare (1)


Greiß vs. Grieß
Danach wurde der Greiß im Ofen gekocht und hieß dann Brein. Damit war die Basis für Tegelbrein, Milchbrein, Stierbrein, Breinstrudel und Breinwürste gewonnen
source: Karl Kaser, Karl Stocker, Bäuerliches Leben in der Oststeiermark seit 1848. Die verspätete Revolution" (1988)

Auch vom Buchweizen gibt's den Greiß als Grundlage für den steirischen "einbrennten Heidenbrein":
1/2 l Heidengreiß in leicht gesalzenem Wasser kochen, mit einer Einbrenn aus 80 g Fett und 60 g Mehl oder auch nur mit heißem Schmalz vermengen.
source: Steirische Hausmannskost
Das übliche Abendessen bestand aus Bohnen und Brein. [...] Der Brein war ein mit Milch zubereiteter Hirsch- oder Pfennichgraiß. War keine Milch vorhanden wurde der Brein mit Wasser zubereitet
source: Steirisches Vulkanland.at
’s wär doch gut, wenn das jeder einhielte:
Ganz genau und streng scheidet und erkennt die Sprache die drei Entwicklungsstadien der Früchte: Hirsch, Pfennich, Hoadn und Gerschtn ist die gedroschene, aber noch unenthülste Frucht (oder auch die Pflanze selbst).
Greiß ist die enthülste, aber noch ungekochte Frucht.
Brein ist die gekochte Speise.
Wenn ein Städter sagt, er koche Hirse, so würde hier jeder Bauer, Müller oder Kaufmann lachen. Hirse, die unenthülste Frucht, ist nur ein Hühnerfutter! Verlangt aber jemand vom Kaufmann Brein, so stellt er diesen vor eine unlösbare Aufgabe, denn der Kaufmann kocht ja nicht aus und hat daher kaum einen fertigen Brein zur Hand. (Er kann nur mit Greiß dienen.) Denn so wenig ein Gras ein Heu ist, oder ein Mehl ein Brot ist (jedes muss erst einen Umwandlungsprozess durchmachen, um das andere, neue Ding zu werden), so wenig ist für das bäuerliche Denken ein Hirsch
ein Greiß, ein Greiß ein Brein, ein Hirsch ein Brein, oder umgekehrt.
source: Österr. Zeitung für Volkskunde Bd. 59 (1956)

Koschutnig 04.01.2012



Neuer Kommentar


Melde Dich an und erstelle einen neuen Kommentar.
Anmelden



Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir weiter und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Zusätzlich umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch viele zahlreiche regionale Dialektformen, hier besonders bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache oft genutzt, finden aber keinen unmittelbaren Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom Bildungsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Seiten sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk oder Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprache interessierten Personen.