Kommentare (2)
assentieren = zustimmen - ist's deshalb zur "Stellung" geworden?
Assentierung (österr.) = Untersuchung auf Militärdiensttauglichkeit hin
* Austritt aus dem k.u.k. Heer hätt's gegeben nach § 56 Wehrgesetz einen »Austritt wegen gesetzwidriger
Assentierung. 1. wenn ein Assentierter das nach dem Gesetze zur
Assentierung erforderliche Lebensalter noch nicht besitzt« (Ernst Mayrhofer, Hb. f.d. polit. Verwaltungsdienst in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern, Bd. 7, 1901, S. 293)
* Böhmen: »Christopher berichtete kurz, was er von der Stimmung des tschechischen Landvolkes wußte, was er bei der
Assentierung in Laun [= jetzt Louny in Nordböhmen] gehört und gesehen hatte, und das ihn die seltsamen Umstände, unter denen er für untauglich erklärt worden war, hätten erkennen lassen, welche Gefahren aus dem böhmischen Hinterlande drohten.«
( Friedrich Bodenreuth, [d.i.Friedrich Jaksch aus Budweis]: "Alle Wasser Böhmens fließen nach Deutschland", Berlin 1937, S. 106)
* Dollfuß-Zeit: Zweijährige Militärdienstzeit im Interesse der Sicherheit des Staates muss her, »weil eine Erhöhung des Jahreskontingents gegenwärtig, wo die schwachen Kriegs-Jahrgänge zur
Assentierung gelangen, nicht möglich sei.«(Archive der Gegenwart, 14.11.1934)
Koschutnig 04.06.2013
Unglaublich: so warn s' vor 60 Jahr:
Die Anzahl der Freiwilligen ist so groß, dass man sie gar nicht unterbringen kann. Schwierigkeiten hat es nur im Walsertal gegeben, weil da die Burschen nicht, wie's der alte Brauch will, zusammen auf einem blumengeschmückten Wagen zur Assentierung fahren können.
source: Janko Musulin, „Jung-Österreich", DIE ZEIT, 14.6.1956
Und vor einem Jahrhundert: 1912 wurde einer der größten Dichter Österreichs [wort-31859:assentiert]:
».. von dieser äußeren Erscheinung haben wir amtlichen Bericht; die bei der Assentierung übliche Personenbeschreibung gibt die Größe des Einjährig-Freiwilligen mit 1,71 Meter an, also – trotz den Überlieferungen über Trakls außerordentliche Körperkraft – keineswegs groß, ...«
source: Walther Killy, "Er notierte das Unausdrückbare. Zum fünfzigsten Todestag von Georg Trakl ", DIE ZEIT, 6.11.1964
Koschutnig 06.02.2016