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feanzerisch


[ nasaliert ]

spöttisch, ironisch


Wortart: Adjektiv
Tags: wienerisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 16.06.2013
Bekanntheit: 20%  
Bewertungen: 2 2

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Kommentare (3)


Feanzerisch-zynisch in Wien?
* »Er hatte eine vulgäre Ausdrucksweise, sprach in einem miesen Wienerisch, das so derb Wörter und Sätze dehnte, und hatte eine zynische Art, die man in Wien feanzerisch nennt« (Doris Kloimstein: "Kleine Zehen", Novelle, Wien 2004)
* » „Is weit, gnä Herr? I bin um siemi bstöllt.“ - „Weit? Himmel Herrgott! Wo wohnen denn diese Leut nur gschwind!“ - „Ja, i waß nit!“ sagte der Rosselenker 'feanzerisch'.« (Adolf Schwayer: „Der Wohltäter“ In: „Weihnachtsgeschichten“, Linz 1920, S. 113)* » Der gebündelte Tratsch gewisser Wiener Cocktails kolportierte allerlei Namen, zumeist - wie das hierorts zu geschehen pflegt - mit mißgünstigen Apercus und feanzerischen Bonmots garniert.« (Wochenpresse 46, 1991, S.41)
* Da fliegen dann tisch- hinüber und tischherüber recht „hassakische" Tanzl, und durch gelegentlich eingestreute „feanzerische" Worte versucht die eine Zeche die andere dem Gespötte der Zuhörer preiszugeben.(ÖGB-Kalender 1951)
* Armin Wolfs Kommentar zu den Fidschi-Inseln, die Österreich auf dem Golan ersetzen werden -„ein wenig größer als die Steiermark, ein Heer mit 3500 Soldaten“ - wird im „TV-Tagebuch“ der Kleinen Zeitung (14.6.13) kommentiert: »War das nun objektive öffentlich-rechtliche Information oder ein wenig feanzerisch (Anm.: irgendwo zw. spöttisch, ironisch und höhnisch)?«
* OÖ Mundart:
feanzerisch.........................spöttisch
feanzn................................spötteln, foppen (Hillibabs, 26.04.2010)
http://www.seniorkom.at/0/Forum/?forumid=371&threadid=443366
Adolf Schwayers „Weihnachtsgeschichten" sind aus Linz, Joseph Kartsch, der „Feldbleamel"-Poet, ist aus Steyr, Doris Kloimstein wurde in Linz geboren, der Text „Ähren rauschen" im Gewerkschaftskalender 19151 ist übers Innviertel.
s. Eintrag „heanzen, ausheanzen, feanzn, pfeanzen"
heanzen ausheanzen feanzn pfeanzen
Koschutnig 16.06.2013


Kaum såg i's, håt's Klarl
A Gsicht, a harbs, gmåcht,
Håt mi ångluegt, und nåcha
Recht feanzerisch g'låcht.
Joseph Kartsch: „Feldbleameln: Gedichte in österreichischer Mundart für seine liaw'n Låndsleut z’såmma brockt“, Wien 1845, S.93
http://tinyurl.com/kgr337k
Koschutnig 16.06.2013


Gestern (23.6.14) hab ich entdeckt, dass der Eintrag in einen 2. "Lebensmensch" - Eintrag geändert worden war. Die 2 Beispiels-Kommentare zu meinem "feanzerisch" - Eintrag waren allerdings stehengeblieben. Was jetzt alles möglich ist!
Soll das Ostarrichi-Kaputtmachen jener "Spass" sein, von dem Russi spricht, oder meint er das Entdecken der Gemeinheiten?
Koschutnig 24.06.2014



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Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

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