Kommentare (3)
Mit Breze wird in Österreich standarddeutsch ein in der Form eines B verschlungenes Gebäck bezeichnet.
Ugs. in at: die Brezen
Standard in ch und de: die Brezel (langes e)
Standard in ch: die Bretzel (kurzes e)
(VWB, S. 137)
(Regionale Bezeichnungen habe ich weggelassen.)
Standard 27.06.2016
Laut Österr. Wb. ist die Form ohne ausgehendes -l
umgangssprachlich, endet auf -n und lautet in Singular und Plural gleich:
Brezen die , -/- (ugs.): Brezel | eine B. reißen ([beim Skifahren] stürzen)
source: Österr. Wb., 42. Aufl. S. 134)
.
Das ÖWb. nennt dazu auch die umgangssprachliche Verwendung des Brezenreißens wie im Eintrag
Brezn, a Brezn reißen Koschutnig 27.06.2016
Wer denkt beim Brezel (ugs: bei der Brezen) wohl an dessen (möglicher? wahrscheinlicher?) sprachlicher Verwandtschaft mit der Brachialgewalt? Letztere hat mit dem muskulösen Arm (lat.'bracchium') beispielsweise von Hinausschmeißern zu tun, das (oder die) Brezel soll hingegen mit der Form der verschränkten Arme zusammenhängen.
Da gibt's allerdings auch eine andere Herkunftstheorie: Die Form sei erst später so charakteristisch geworden und habe nicht nur mit den (im Gebet) verschränkten Armen, sondern seit dem frühen 7. Jh. auch aufgrund der Form symbolisch mit der Dreifaltigkeit zu tun, als das Gebäck lat. 'pretiosa' genannt und von Mönchen als Belohnung an brave Bibelschüler verteilt worden sei. "Pretzels" in den USA haben mittlerweile ja allerlei Formen angenommen ( gerade "pretzel sticks"= Salzstangerl und ovale "Jerusalem pretzels") und das Typische ist nicht mehr die Form, sondern die Art der Erzeugung.
Koschutnig 28.06.2016