kredenzen

vorkosten

Wortart:	Verb
Kategorie:	Veraltet, Historisch
Erstellt von:	HaCeS
Erstellt am:	16.12.2016
Bekanntheit:	0%
Bewertungen:	2 0

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Kommentare (2)

Das Verb "kredenzen" in der Bedeutung "vorkosten" findet sich erstmals um 1400 im satirischen "Ring" von Heinrich Wittenw(e)iler (geschrieben in Vorderösterreich, den österr. "Vorlanden", siehe

http://tinyurl.com/5uj9vya
HaCeS 16.12.2016

Na, 1400 ist nun aber wirklich lange her, und der Wittenwiler in seinem Konstanz hatte nicht einmal mit dem k.k. Österreich zu tun. Da brauchte es wohl irgendeinen späteren österr. Bezug zwischen „kredenzen“ und „vorkosten“, denn der Brauch ist ja uralt. Wie wär’s also z.B. damit (eingebettet zwischen Knaben in Sparta, einem keltischen Britenkönig und der Brunhilde aus der Edda):

Einen ganz ähnlichen Brauch beobachtete ich in dem Ort Gasteig in Tirol, in der Nähe von Kufstein, wo die Wirtstochter bei den bekannteren Gästen jedes neue Glas Bier antrank; zuweilen löste der Vater sie ab. 'Kredenzen' nennen wir dies Vorkosten.
Nach Du Cange ist im Mittellateinischen credentia einmal der Tisch mit den Gefäßen für das Gelage, dann die Zeremonie des Vorkostens. … Es erweckt Vertrauen, credentia.

source: Karl Kircher, Die sakrale Bedeutung des Weines im Altertum, Gießen 1910

Koschutnig 17.12.2016

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