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Buttenmann

der, -(e)s, Umlaut, -er

ambulanter Abtrittanbieter


Wortart: Substantiv
Tags: Wien,historisch
Kategorie: Arbeitswelt
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 27.02.2017
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 1 2

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Kommentare (1)


Während der "Buttenmann" anderswo eine wertneutrale Bezeichnung eines Menschen mit Hinweis auf seinen Lebensraum war -
Der Deichbau wird fortwährend an den Mündungen der Weser und Elbe betrieben, wo man das 'Binnenmann' im Gegensatze zu 'Buttenmann' (Ansiedler, welche innerhalb oder außerhalb der Deiche wohnen) hundertfältig zu hören bekommt.
source: Bernhard Grueber, Die Elemente der Kunstthätigkeit (1875)
-
wusste man in Wien sogleich, welch anrüchigem Gewerbe so Genannte nachgingen:
Vor- und Frühformen öffentlicher »Anstandsorte« in Wien. Buttenmänner und Buttenweiber.
Ab den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts häuften sich auch in Wien die Beschwerden über den auf den Straßen allgegenwärtigen Schmutz
source: Peter Payer, Unentbehrliche Requisiten der Grossstadt. Eine Kulturgeschichte der öffentlichen Bedürfnisanstalten von Wien (2000)
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts boten Buttenmänner und -frauen in Wien mit einem Kasten ihre Dienste an. Mit dem Spruch ›Wer will, der mag einischeißen‹ wurden die Passanten umworben, die bei der Benutzung mithilfe eines weiten Mantels von der Buttenfrau oder dem Buttenmann schützend umhüllt wurden.
source: Nina Sedano, Happy End . Die stillen Örtchen dieser Welt (2015)
Mit der ehrenvollen Bezeichnung "Buttenfrau" wurde das weibliche Pendant des Buttenmannes damals aber sicher nie versehen: "Wiener Volkstypen. Von Buttenweibern, Zwiefel-Krowoten und anderen Wiener Originalen" heißt deshalb logischerweise eine Publikation von Otto Krammer. Die "Buttenfrau" hingegen ist wohl die g'schamige Erfindung der Frankfurter Autorin, weshalb ein Eintrag von "Buttenfrau" ganz einfach dumm wäre deshalb auch unterblieben ist.
Koschutnig 27.02.2017



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