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Podluzake, Podluzakin

-n

mährische Kroaten in der Donaumonarchie


Wortart: Substantiv
Tags: historisch
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 13.08.2017
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (1)


Mähren machet gegen Süden einen spitzigen Winkel, welchen die beyden Hauptflüsse des Landes, die March und die Theya, die dort zusammenfließen, bilden. [...] Die äußerste Spitze desselben [...] bewohnt ein slavisches Völkchen, welches sich von allen in Mähren ansässigen Slaven durch Sitte, Sprache, Kleidung u.a. Eigenthümlichkeiten auffallend unterscheidet. [...] Die Podluzaken sollen aus Kroatien herstammen. Man erzählt, im Jahre 1583 habe der an der kroatischen und slavonischen Gränze commandirende General Christoph Frh. v. Teuffenbach seinem Bruder [...] Colonisten von der Gränze zugesandt und auf diese Art seyen diese Podluzaken von dort her eingewandert.
source: Vaterländischer Jugendfreund (1823)
Ein interessantes Beispiel liefern jene Familien, welche [...] sich an der mährisch-niederösterreichischen Grenze, hauptsächlich in den Ortschaften Fröllersdorf, Neuprerau und Guttenfeld niederließen. Haben ihnen ihre Nachbarn auch einen andern, seltsam klingenden Namen gegeben, beim ersten Anblicke erkennt man in den "Podluzaken" die nächsten Angehörigen der Kroaten.
source: Feierabend. Illustrirtes Familienblatt für Belehrung und Unterhaltung 1. Jg. (1858/59)
Die Podluzaken sind ein robustes Volk von ausgezeichnet schönem Wuchse und von einer mehr als mittelmäßigen Größe.[..] Außer Schustern, Schneider, Wagnern, Schmieden und Fischern gibt es unter denPodluzaken keine Handwerker; alle geben sich mit Ackerbau und Viehzucht ab. [...] Die Podluzaken heirathen sehr früh und selten außer ihrem Stamme.
source: Leopold Chimani, Belehrende Darstellungen aus dem Vaterlande.Ein Lesebuch für die Jugend, zur näheren Kenntniß des Landes und seiner Bewohner (1827)
Ein nachahmungswürdiges Beispiel bieten die Grundsätze der Podluzak'ner Hausväter bei Verheiratung ihrer Töchter. Einem liederlichen Wirthe, einem Verschwender, einem Faulenzer, sei er auch noch so wohlhabend, gibt nicht leicht ein Podluzake sein Kind zur Ehe. "Der frisst sich und uns auf," heißt es in solchem Falle.
source: Feierabend. 1. Jg. (1858/59)

Koschutnig 13.08.2017



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