0 stars - 3 reviews5


Ü̲bernächtigkeit

die, -, keine

Angegriffenheit mit Spuren der Schlaflosigkeit


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Kategorie: Gemütszustände, Befindlichkeiten
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 17.11.2017
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 1 2

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Kommentare (1)


Übernächtigkeit, die
Wortart: Substantiv, feminin
Gebrauch: besonders österreichisch, schweizerisch
source: Duden online
die Hostie reicht der Kooperator, der etwas übernächtig die nicht weniger übernächtige Frau das, woran er sich bei aller Übernächtigkeit genauso deutlich wie sie erinnert, beichten lässt, um dann im Beichtstuhl des Pfarrers diesen an der vergangenen Nacht Anteil haben zu lassen.
source: Julian Schutting, „Sistiana“ (1976)
Agathe lächelte und sank allmählich in eine einsame Traurigkeit, deren Dunkel bald in das des Schlafs überging, ohne dass sie es in ihrer Übernächtigkeit merkte.
source: Robert Musil, „Der Mann ohne Eigenschaften“ (1933), Sämtliche Werke (2013)
Schon sind die Gesichter der unglückseligen Reisenden wie mit grauem Mehl überstrichen, die Augen von Übernächtigkeit und Staub entzündet, aber man erlaubt nicht, die Gardinen dauernd niederzulassen
source: Stefan Zweig, „Marie Antoinette“ (1932/2015)
„Von schöner Übernächtigkeit“ heißt ein Liebesgedicht von Theodor Kramer, das 1932 gedruckt wurde:
Von schöner Übernächtigkeit

Es ist schön, vom Lager einer kleinen Freundin
Früh verstohlen aufzustehn
und den Weg, der zwischen Quadersteinen
aus dem Vorort führt, zur Stadt zu gehn.
Unbefahren schimmern Steig und Schienen,
seltsam blank glühn Hecke, Zaun und Dach;
doch das Drahtgeräusch der Kehrmaschinen
bürstet sacht den Schwindel wieder wach
source: Theodor Kramer, „Lass still bei dir mich liegen“. Liebesgedichte (Wien 2005)

Koschutnig 17.11.2017



Neuer Kommentar


Melde Dich an und erstelle einen neuen Kommentar.
Anmelden



Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Derzeit sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch unterschiedliche zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache sehr stark genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.