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Le͟utgebschank

die, -, -en

Strauß-, Besen-, Kranz-, Häckerwirtschaft; saisonal geöffneter Gastbetrieb eines Winzers mit Ausschank von selbsterzeugtem Wein


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Tags: veraltet
Kategorie: Essen und Trinken Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 06.01.2018
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (1)


Laut ÖWb kann "Schank" maskulin (der Schank,des Schanks, die Schänke) oder feminin sein (die Schank, der Schank, die Schanken). Als Eintrag ist Derartiges nicht vorgesehen. Laut Duden sei 'die Schank' österreichisch. Belege des 19. Jh. zeigen allerdings mehrheitlich, jedoch nicht ausschließlich, männliches Genus:
Vorschriften über den Leutgebschank in Niederösterreich.
Jedermann hat das Recht, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein und Obstmost zu allen Zeiten des Jahres, wie, wann und in welchem Preise er will, zu verkaufen oder auszuschenken. (Circul., 17. Aug. 1784)
source: Heinrich Hämmerle, Handbuch über die Polizei-Gesetze und Verordnungen (1865)
Der Leutgebschank.
Die Weinbauer, namentlich in Niederösterreich, besitzen das Recht, ihre eigene Wein
fechsung im Kleinverschleiße ausschänken zu dürfen, was manchen Gästen in der Richtung zu Gute kommt, dass ihnen dadurch Gelegenheit geboten wird, einen echten niederösterreichischen Wein zu verkosten, und dadurch wahrzunehmen, wie ein solcher Rebensaft eigentlich munde.
source: Illustrirtes Wiener Extrablatt v. 26. März 1875
Es versteht sich übrigens von selbst, dass auch dieser herkömmliche Leutgebschank bei seiner Ausübung der Polizei-Aufsicht unterworfen ist. Regierungsdekret vom 9. Dezember 1845, Z. 74887
source: Gochnat, Sammlung sämmtlicher im Jahre 1845 für die Provinz Nieder-Österreich von dem höchsten Hofstellen kundgemachten politischen und Justiz-Gesetze. (1846)
Der Zimmermann Johann Hager aus Königstetten hat Folgendes eidlich ausgesagt: "Er habe Euch Donnerstag, den 15. Jänner d. J., schon um 3 Uhr Nachmittags in der Leutgebschank der Anna Maria Hörmansdorfer, Nr. 119 zu Königstetten, angetroffen. »Dort habt Ihr Euch für den Getreidehändler aus Rust ausgegeben, habt gesagt, Ihr kommt von einem Ehrentag zu Wipfing, habt der Wirthin einen von dort mitgebrachten Krapfen geschenkt ...
source: Josef Pfundheller, Die schwarze Bibliothek Bd. 5 (1862)

Koschutnig 06.01.2018



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