Kommentare (3)
  
im Burgenland  
 Niemand  05.08.2018
"Maisdarre" wäre eine einfache Erklärung des Zwecks, gibt aber die Hüttenform nicht wieder. Etliche Tschardaken existieren auch immer noch in Niederösterreich, doch für das burgenländische Halbturn sind sie so bedeutsam, dass sie Grund für ein Tschardakenfest gegeben haben,  und auch im Gemeinde-Logo ist die Tschardake zu entdecken: 
 http://www.halbturn.com/tourismus/tschardaken/   Pernhard  07.08.2018
Ja, bei uns in Bagdad... - Wo die Tschardaken herkommen: 
 Vom Transportfahrzeug werden diese teilentlieschten Kolben direkt in den Maisdrescher eingeworfen und die Körner unmittelbar anschließend künstlich getrocknet. ... Dies geschieht in traditioneller Weise in 
Reuschen, bei uns 
Tschardaken genannt.
source: Die Bodenkultur.  (1959)
Okay - aber nun:
  Im benachbarten Elsass [...] vertritt man den Standpunkt, dass die künstliche Warmlufttrocknung die Körnermaiserzeugung unrentabel machen würde und trocknet deshalb durchweg die ganzen Kolben in 
Reuschen oder 
Schardaks nach altem österreichisch-ungarischem Vorbild
source:   Archiv der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, Band 27 (1961)
  In vielen Häusern, besonders bei wohlhabenden Personen, werden an schattigen, dem Luftzug ausgesetzten Stellen, sogenannte Schardaks errichtet, Räume, die auf vier oder auf allen Seiten mit einem dichten Gehege von gedörrten Oxytropen umgeben sind, auf welches immerwährend Wasser gegossen wird.
source: Alexander Schäfli, Zur physikalischen Geographie von Unter-Mesopotamien. In
Neue Denkschriften der allg. Schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften  Bd. 20 (1864)
Dieser  Text des schweizerischen Dr. Schläfli findet sich 1870 auch in der ZS der  Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, Band 5
.
 https://tinyurl.com/y76gvzl8 und 4 Jahre danach in einer Veröffentlichung des Wiener „Vereins zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse“, und zwar  „Populäre Vorträge aus allen Fächern der Naturwissenschaft“, 1874 
 https://tinyurl.com/yatowujr , wobei es sich   konkret um 2 Vorträge am 1. und 8. April 1874 von  J. Hammerschmied  „Ueber den Sirocco und den Föhn und über die Stürme“  handelt -
 http://www.zobodat.at/pdf/SVVNWK_14_0265-0455.pdfEs schaut beinah so aus, als ob damit  die  ostösterreichischen 
Tschardaken  das Licht der Welt erblickt hätten,
wär da nicht die Erinnerung  ans donauschwäbische Bauernleben „Die Deutschen der Gemeinde Feketic-Feketits“  Dr. Viktor Pratscher (1936), englisch  
 https://tinyurl.com/y9seurjc , der im Zusammenhang mit Fechsung und den Ereignissen von 1848/49  auch von der Maisernte erzählt, wo in der Übersetzung von Brad Schwebler  
the corn cobs were carried to their own prepared "Schupfen", stable floor, or "Schardak"und 
For the chopping, piling, breaking, and husking work and to carry the corn to the "Schardak" or "Schupfen" after that, the workers kept a fourth part of the cob "Fechsung". Und wär da nicht ferner der 
Tschardak auf dem Balkan,  nach Wikipedia  ein altes typisches Haus, das  gewöhnlich aus einem befestigten Erdgeschoss und einem hölzernen Obergeschoss besteht und als kleine Schutzfestung genutzt wurde,
 https://de.wikipedia.org/wiki/Tschardakund wär da nicht jener Amerikaner ,  der den Ausdruck  „Schardak“ für  Terrasse und Vorbau  im dörflichen rumäniendeutschen Dialekt  seiner Vorfahren  als von einem  türkischen Wort 'tschardak ' herrührend erklärt. 
 https://tinyurl.com/y94gmcqz " target=_blank>
 Schardak [türk. tschardak], Vorbau, Terrasse
source:  Hans Ternes, A Word List of the German Dialect of Caramurat. Germans from Russia Heritage Collection
   Koschutnig  08.08.2018