Stre͟ichmacherei, Stra̲chmacherei

die,
[ 'ʃtraiç-, 'ʃtra:x måxer'ai, ]

Großtuerei, Prahlerei


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Umgangssprache
Tags: veraltet,
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Siljara
Erstellt am: 02.02.2020
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Kommentare (3)


Adalbert Stifter:
Überhaupt ist es ein wesentliches Merkmal der Streichmacherei, daß sie, statt auf die Sache, auf die Zeichen ausgeht; denn ihr Zweck ist, sich geltend zu machen, andern zu imponiren, andere zu überflügeln, und zu dem Ende zu extremen Mitteln, auffallenden Handlungen, Streichen, zu greifen.[/ quote]
Stifters Verwendungen der „Streichmacherei“ gibt es auf 11 Seiten (S. 55-65) auch in der Ausgabe seiner „Vermischte Schriften“, 2. Band, s. z.B. ][quote:Adalbert Stifter, „Die Streichmacher“: https://tinyurl.com/umfouba ] "Karl, Adolph, sei brav" - und das ist dann die Erziehung [...] - - doch ich muß abbrechen, diese Streichmacherei bricht mir das Herz oder facht den Grimm an.
source: Adalbert Stifter u.v.a., "Wien und die Wiener" (1844)

Siljara 02.02.2020


Strach- :
Liebe Frau Andrea,
neulich stolpere ich in der Kriegsedition (1943) eines "echt" Wiener Buches über den mir fremden Begriff der "Strachmacherei. ". Dem Anhang entnehmend, dass es sich hierbei um "boshafte Großtuerei" handelt.
source: Comandantina Dusilova

.. drum gehd er, sein Weib und seine Kinder ganz anfach, sauber aber burgerli daher - dort sieht m'r nid d'ö Strachmacherei, das Aufwixn, dö Schpompernad'n und das Schlampamp'nleb'n wie hier .
source: Gewey, Briefe des Eipeldauers an seinen Vettern in Kakran, Band 22 (1816)
D'r Tandler gibt kane hundert Kronen für dös G'lump, dös, mir scheint, eh beim Ratenjuden no' net aus'zahlt is. I fürchtert mi' der Sünden mit dera Strachmacherei.
source: Karl Adolph, „Karlis Freude“, in „Von früher und heute“, (1924)

Siljara 02.02.2020


Aus dem Niederösterr. Landtag:
Es kommt auch manchmal vor, dass der Volksbildungsverein über sein Pouvoir hinausgreift, und das macht, was man sonst bei anderen vielleicht eine Streichmacherei nennen würde. So war zum Beispiel an einem sehr schönen Tage des Jahres 1891 eine Versammlung des Volksbildungsvereines in St. Pölten ... und man hat sich dort gefreut, weil zu gleicher Zeit angekündigt wurde, es werde ein eigener Separatzug kommen, der lauter Volksbildungsvereinsmänner bringen würde.
source: NÖ Landtag, Sitzungsprotokolle 1892

Lupina 04.02.2020



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Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Möglichkeit selbst mit zu machen. Momentan sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir weiter und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich neben der hochsprachlichen Standardvarietät noch zahlreiche zahlreiche regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache oft genutzt, finden aber keinen unmittelbaren Niederschlag in der Schriftsprache.

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