Kommentare (5)
Aussprache (in reiner Dialektversion)
Spinåtwochta
joeditt 02.11.2006
Details:
Wien erhielt 1704 eine innere Grenze, den Linienwall, im Verlauf der heutigen Gürtelstraße. Nach den Überlegungen von Prinz Eugen (1663-1736) sollte der Wall die Stadt vor Kuruzzen-Einfällen schützen. Neben der Schutzfunktion diente er später als Zollgrenze. Die früheren Mautstellen übersiedelten 1705 und 1811 an die Linientore. Hier wurde ab 1829 die allgemeine Verzehrungssteuer eingehoben.
Sie betraf in den Städten zahlreiche Konsumartikel, auf dem flachen Land nur Getränke und Schlachtvieh. In Wien galt sie für 220 Artikel und war höher als in anderen Städten. Zahlreich waren die Versuche der Steuerhinterziehung und die Beschwerden gegen die Unfreundlichkeit und Willkür der Beamten. Oft kamen Bauern wegen der schikanösen Behandlung zu spät auf den Markt. Die schlecht besoldeten, als „
Spinatwachter“ verspotteten Beamten waren an den Einnahmen beteiligt....
http://www.austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/ABC_zur_Volkskunde_%C3%96sterreichs/Verzehrungssteuer JoDo 06.12.2009
Als Bezeichnung für Polizisten
ist der Ausdruck nicht mehr in Verwendung, hingegen ist er für
Justizwachebeamte durchaus noch gebräuchlich.
albertusmagnus 24.01.2010
Polizeiinternes?
»Beim Burgtheater san acht
Spinatwachter ..., also Kollegen in Uniform. Wegen der Blutgräfin. Mir fahr'n mit an Streifenwagen zum Kommissariat.[...] Hearst, bevor i des vergess'. Die zwoa Trotteln, die ihr gestern aufg'riffen habt, sitzen in U-Haft« (Paul M. Herrman: „Mission Wiener Blut.“ Mystery-Krimi, 2013)
Koschutnig 02.10.2014